Vorbemerkung
des Verfassers (Juni 2018):
Die
letzte Bearbeitung erfolgte im Juni 2018. Die Ergänzungen und Überarbeitungen
seit Dezember 2013 für die Jahre ab 1860 bis 1938 sind in Kursivschrift gesetzt.
Es handelt sich dabei fast ausschließlich um biographische Daten (z.B.
Lebensdaten, Herkunft und Beruf) der im Text erwähnten Personen. Diese sollen
damit aus ihrer teilweisen Halbanonymität geführt werden und dazu beitragen,
den Schützenverein stärker in die Kamener Geschichte zu verankern und zu verorten.
Wolfgang
Freese
1.
Das Bürger-Schützen-Corps 1820 - 1871
Die alte Kamener Schützengilde war 1806 untergegangen. Nachdem Napoleon besiegt
war, greift man die alten Schützentraditionen vielerorts wieder auf. Auch die
Behörden fördern diese Bestrebungen. So unterstützt der Oberpräsident der
preußischen Provinz Westfalen, Vincke, in einem Erlaß über den Gebrauch der
Gewehre bei Scheiben- und Vogelschießen vom 27. August 1816 die Wiederbelebung
des alten Brauchtums ausdrücklich und fordert sogar seine untergebenen Behörden
auf, die Schützenkönige namhaft zu machen.
1820 |
So
kommt es in diesem Jahr auch in Kamen zur Bildung eines
Bürger-Schützen-Corps, das bewußt auf die alten Bräuche zurückgreift, sich
als Nachfolger der alten Gilde versteht und besonders das Feiern des
Schützenfestes mit dem althergebrachten Schießen pflegen will. Weder über die
Gründung, die Gründer noch die erste Satzung ist jedoch Näheres bekannt. |
Die
einzigen noch erhaltenen Dokumente aus dem Gründungsjahr sind der Vorlegelöffel
des ersten Schützenkönigs Carl Koepe und ein Schreiben des derzeitigen
Obersts Julius Ohswaldt an den Kamener Bürgermeister Weber vom 4. Okt. 1820.
In diesem Schreiben, bei dem es um die
Wahrung alter Rechte an den Übungsplätzen bei der Teilung der Reck-Camenschen
Heide geht, teilt Ohswaldt einige interessante Details zum Kamener
Schützenwesen mit. Danach bestanden "nach der ältesten Einrichtung"
2 Abteilungen (Compagnien), eine für die verheirateten Bürger, eine für die
Junggesellen. Jede Abteilung veranstaltete jährlich eine öffentliche Übung im
Scheibenschießen und besaß in der Feldmark nahe der Stadtgrenze einen eigenen
Übungsplatz. Der der verheirateten Männer lag auf der
"Bohnenkochs-Heide", der der Junggesellen auf der "Linkamps
Heide". Letzteres Grundstück bildet die heutige Schützenheide auf
Bergkamener Gebiet und ist noch heute im Vereinsbesitz. |
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Noch
ein Wort zu den beiden wichtigsten Männern des Gründungsjahres. Julius
Ohswaldt (1793-1852) war
Wundarzt und Geburtshelfer. Im Jahre 1822 wurde er zum Kreiswundarzt für den
Kreis Hamm ernannt und zog 1825 auch dorthin.. Er stammte aus Culm (Westpreußen) und verfaßte eine Kurzchronik der
Stadt Camen. |
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Carl
Koepe (*1782) betrieb eine Gastwirtschaft am Ostentor und war auch
Wegebaumeister. Er starb im Jahr 1830. |
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1822 |
Auf
Anfrage der Königlichen Regierung in Arnsberg, weitergeleitet durch den
Landrat Wiethaus in Hamm, schreibt Bürgermeister Weber von Camen, daß in
seinem Verwaltungsbezirk bei den stattfindenden jährlichen Scheibenschießen
keine Mißbräuche (z.B. Ausartung in unmäßige schwelgerische Trinkgelage)
stattfänden, fragt aber an, ob die Feste nicht von 3-4 Tagen auf einen Tag
begrenzt werden können. 1823 werden Feste von 2 Tagen Dauer festgesetzt. Sehr
folgsam waren die Schützen diesen Anordnungen offensichtlich nicht, denn 1842
wird von Arnsberg wieder auf die Überwachung der 2-Tage-Dauer und Einhaltung
der Polizeistunde gedrungen. 1938
berichtet die Märkische Zeitung aus der Generalversammlung des Vereins über
einen noch vorhandenen Schützenlöffel mit der Inschrift: „Preis des
Junggesellen Schützenbataillons 1822. Karl Edelmann.“ |
1823 |
wird
Wilhelm Wendel König. In diesem Jahr wird Julius Ohswaldt noch einmal in den
Akten der Heideteilung genannt. |
1824 |
Auf
den 25.7. d.J. datiert ist das nächste schriftliche Dokument des Vereins. In
einem Schreiben an den Teilungskommissar Rocholl (er leitete die Teilung der
Reck-Camenschen Heide) erhebt das Offizierskorps der
Junggesellen-Schützen-Gilde Anspruch auf deren Schützenplatz. Unterzeichner
sind u.a. der Oberst Quadbeck, der Schützenkönig Heinrich Höning, der 1.
Marschall Carl Grevel, der 2. Marschall Wegmann, der 1. Hauptmann Gottfried
Grevel und der 2. Hauptmann Diedrich Menne. |
1826 |
wird
Giesbert Kötter König. |
1828 |
erscheint
im Hamm`schen Wochenblatt eine Anzeige vom 24. Juni, unterzeichnet "Die
Mitglieder des Schützenvereins, Quadbeck, Hencke, Menne, v. Vogel". Es
wird mitgeteilt, daß am 10. und 11. Juli die hiesige Schützengesellschaft
nach der Scheibe schießt und am 2. Tage ein Ball im Zelt gegeben wird.
Eintritt 15 Silbergroschen. Wer nicht am Schießen teilgenommen hat, wird auch
nicht zum Ball zugelassen. |
Der
König dieses Festes ist leider nicht bekannt. |
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1829 |
Am
30. Mai findet das Einweihungsfest für das neue, geräumige Schützenzelt
statt, Eintritt 15 Sgr, eine Dame frei. "Für wohlbesetztes Orchester,
beliebige Erfrischungen und Illuminationen ist bestens gesorgt."
(Anzeige im Hamm`schen Wochenblatt). |
Für
dieses Jahr ist als König Heinrich Brutkuhl von der Oststraße überliefert,
obwohl keine Zeitungsanzeige auf ein Schützenfest hinweist. |
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1830 |
Beim
Schützenfest am 2. und 3. Juli wird auf die Scheibe geschossen. Wer König
dieses Festes ist, wissen wir nicht. Über das diesjährige Fest der
Junggesellen existiert ein anonymer Bericht, demzufolge das Schützenzelt in
der Südostecke des Marktplatzes aufgebaut war. Es war 100 Fuß lang und über
40 Fuß breit, das ist etwa eine Fläche von 31 x 13 m Kantenlänge. Vier
hölzerne Säulen trugen das leinene Dach. Wände und Fußboden waren gedielt,
und über der Tür befand sich ein Gemälde. |
Im
Stadtarchiv erhalten ist das älteste Protokollbuch des Vereins, beginnend mit
den Statuten des "Jung-Gesellen-Bataillons in Camen". Nach der
Unterschriftenliste zu urteilen, sind sie im Jahre 1830 aufgezeichnet worden.
In 26 Paragraphen geben die Schützen sich und ihrem Fest eine umfangreiche
Ordnung, dem wir viele Einzelheiten über den Festverlauf entnehmen können.
Die Offiziersstellen werden verkauft. Als Spitze wird ein Oberst, ein Major
und 2 "Capitains" genannt. Der König wird durch Scheibenschießen
ermittelt. Die Preise für die 3 besten Schüsse sind: ein silberner
Vorlegelöffel für den König, je ein silberner Eßlöffel für den 1. und 2.
Marschall. Jeder Schütze kann nur einen Preis erringen. Der König trägt als
Auszeichnung ein blauseidenes Band über der Schulter, wozu der Verein ein
silbernes Blatt mit dem Cämschen Wappen, seinen Namen und der Jahreszahl
stiftet. Einige wenige dieser Plaketten sind noch erhalten. Der König wählt
sich unter den Bürgertöchtern eine Königin. Diese erhält ein Medaillon als
Auszeichnung. Die drei besten Schützen konnten vor Ablauf von 3
"Schießjahren" (=Schützenfesten) nicht wieder die Preise erringen,
auch die Königin konnte dann erst erneut Königin werden. Die Schützen tragen eine
Schirmkappe, ein Kollett (Jacke) und eine weiße Hose, Offiziere dazu noch den
Säbel. Zur Organisation: Die Deputation (=Vorstand) wird in jedem Schießjahr
vom Obristen vorgeschlagen und vom ganzen Bataillon bestätigt. |
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Eine
Sitte hat sich bis heute erhalten. Die Schützen dürfen auch damals schon nur
beim Festwirt ihr Bier kaufen, nicht bei evtl. zum Festplatz hinzugekommenen
"Marquatenter". Branntweintrinken ist verpönt, "weil hiedurch
gewöhnlich (die Gemüther erhitzt) die ersten Unordnungen entstehen". |
Die
Satzung soll jährlich verlesen werden, beim ersten Mal wird sie auch
unterschrieben. |
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Es
unterzeichnen 1830 : Hencke Obrist, Carl Koepe Hauptmann I. Compagnie, L v.
Vogel Hauptmann 2. Compagnie. |
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Von
Interesse ist auch das Inventar, das der Verein besaß, u.a. "
5 Kronenleuchter, 27 Stücke h. Maßgläser mit Namen, 13 Krüge, 4 Böller, 3
Trommeln mit Stöken, Schellebaum, 2 Fahnen, 2 Schellen und 1 Bierwage,
Gemalde vor dem Zelte, Bedekung vor dem Orchester, Tuch auf dem Zelte mit
sämmtlichen Leinen." |
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1832 |
findet
das Fest vom 13. bis 15. Juli statt. Der König ist nicht mehr bekannt. Ein
Trinkspruch von Herrn Rediger auf den König hat sich erhalten. Letztmalig
wird nach der Scheibe geschossen. |
1833 |
Fest
vom 11. bis 13. Juli. König durch Vogelschießen wird Ludwig Schultz (1811-1897),
vom Ostentor. Von ihm existiert noch ein Altersphoto, aufgenommen um 1870/5. 1878
ist er als Färbermeister bezeugt. In
diesem Jahr (1833) verpachtet die Stadt die ihr bei der Teilung der
"Stadtcamer-Gemeinheit" zugefallenen Heide-Anteile, darunter auch
die beiden Schützenplätze auf der Bohnenkochs und der Linkamps Heide. Die
Heideteilung selbst findet erst im September 1834 ihren endgültigen Abschluß. |
Der
preußische Kronprinz Friedrich Wilhelm besucht Camen und wird auf dem
Marktplatz von den Schützen mit einer Parade begrüßt. |
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1834 |
Fest
vom 10. - 12. Juli. König wird Gottfried Friedrichs. Sein Preis, ein
silberner Vorlegelöffel, ist noch vorhanden. |
1835/ 36 |
In
beiden Jahren wird im Juli Vogelschießen und Fest veranstaltet. Beide Könige
sind nicht überliefert. |
1838 |
Der
Amtsbürgermeister des Amtes Pelkum, Opderbeck, erhält vom Kamener
Schützenvorstand die Zusicherung, dessen Zelt für das 1. Schützenfest im Amt
Pelkum in Wiescherhöfen mieten zu können. |
1839/ 40 |
Schützenfest
vom 11. - 13. Juli 1839. König wird Fr. Köhling. Das
Zelt wird nicht wie bisher auf dem Markt, sondern auf der Weide von Philipp
Reinhard in der Stadt aufgestellt. Vom Fest 1840 ist der Name des Königs
nicht mehr bekannt. |
1842 |
Schützenfest
vom 14. - 16. Juli. König wird Carl Grevel. |
1844 |
Ein
Schützenlöffel aus diesem Jahr deutet auf ein bisher nicht bekanntes
Schützenfest des „Cämschen Schützen Corps“ hin. Der König ist nicht bekannt.
Einer der Marschälle ist möglicherweise Ludwig oder Ludolph Dreischer, dessen
Nachfahren den Preislöffel hüten (2010). |
1845 |
wird
der Schützenplatz auf der Linkamps Heide von der Stadt erneut verpachtet.
Seine Größe beträgt 6 Morgen 76 Ruten und 56 Fuß. Das sind rund 1,6 ha. Die
Anzeige dazu erscheint nicht nur im Hamm`schen Wochenblatt, sondern auch im
neugegründeten Hellweger Boten. Zukünftig veröffentlicht der Schützenverein
nur noch im Hellweger Boten/Anzeiger. |
1846 |
Im
Hellweger Boten entbrennt ein Leserbriefstreit über die Frage, ob im Jahr der
Mißernte und des Hungers denn in Camen angesichts der Notlage der Bevölkerung
Schützenfest gefeiert werden dürfe. |
Vor
dem Vogelschießen notiert der Kupferschmied (?) W. Fluhme am 13. Juli in
seinem Kundenrechnungsbuch, daß er für das Schützenbataillon für 18
Silbergroschen eine neue Trommel gefertigt, den „Schellbaum“ renoviert und
den Knopf des „Battallions Stocks“ (gemeint ist der Tambour-Stock) mit Wachs
ausgefüllt habe. Schützenfest
vom 16. - 18. Juli. Den Vogel schießt Samuel Ney ab. Er ist Händler und
betreibt später am Bahnhof eine Gastwirtschaft. Festwirt ist in diesem Jahr
Friedrich Prion. |
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1848 |
Der
preußische König Friedrich Wilhelm IV. macht am 16. August auf der Rückreise
von Köln auf dem neuen Kamener Bahnhof Station und wird von einer jubelnden
Menschenmenge empfangen, darunter das Schützencorps unter seinem Kommandeur
H. Reinhardt. |
1850 |
wird
nach 4jähriger Pause wieder Schützenfest gefeiert. Festwirt ist Wilhelm
Grevel. Zu Königsehren gelangt Gottfried Brumberg. Erster Marschall wird
Wilh. Rumpf von der Viehstraße. |
1851 |
findet
wieder ein Schützenfest statt. Der neue König heißt Gerhard Dennighoff. Seine
noch vorhandene schöne Königsplakette mit großem Kamener Wappen nennt ihn
"König des Junggesellen-Schützen-Corps." |
1852 |
In der Ausgabe vom 14. April erscheint im
Hellweger Anzeiger und Boten eine Bekanntmachung des Bürgermeisters von
Basse: „In der Camer Heyde auf dem Schützenplatze werden am 19., 20. und 21.
d. Mts. Schießübungen vorgenommen, welche vormittags 8 Uhr anfangen und bis
Mittag dauern werden.“ Welcher Zweck oder Anlaß vorgelegen hat, ist leider
nicht bekannt. Infrage kämen das Militär oder Jäger. |
1853 |
wird
das Fest vom 7. - 9. Juli veranstaltet. "König des
Junggesellen-Schützen-Corps" wird Carl Friedrichs aus der Kirchstraße.
Es spielen Kapellen aus Menden und Hagen auf. |
1856/ 57 |
1856
findet eine Statutenänderung statt, über deren Inhalt nichts Näheres mehr
bekannt ist. Schützenfest ist im Juli 1856 unter Mitwirkung der
Regimentsmusik des Königl. 8. Husarenregimentes. Es wird im Protokollbuch
aber kein König genannt. Im Juli 1857 feiert man auf Vorstandsbeschluß ein
Erinnerungsfest. Das Protokollbuch verzeichnet für dieses Jahr Samuel Ney
wieder als König. Beim Erinnerungsfest spielt die Kapelle Giesenkirchen aus
Dortmund, die noch manches Mal in den kommenden Jahren engagiert wird. Ab
1857 sind die Vorstandsprotokolle noch vorhanden (bis 1871). |
1860 |
Im
Frühjahr finden Offizierswahlen statt. Zum Hauptmann der verheirateten Bürger
wird Wilhelm Ostermann (1820 Wassercourl-1884), zum Hauptmann der
Junggesellen Carl Lange (1835-1903) gewählt. |
Erstmals
erscheint im Hellweger Anzeiger und Boten eine ausführliche Festanzeige, in
der auch vom Festumzug die Rede ist. Auch auswärtige Schützen sind
eingeladen. Der Goldschmied Hegmann wird vom Vorstand beauftragt, die Prämien
für das Königspaar anzufertigen, für den König einen silbernen Vorlegelöffel
und einen Stern, für die Königin ein Medaillon. Der Stern befindet sich noch
heute in Privatbesitz. (Goldschmied Ferdinand Hegmann, 1820-1897, gebürtig
aus Wiesbaden) |
|
Das
Schützenfest findet vom 30. Juni bis 2. Juli statt. Der Königsschuß gelingt
dem Wirt Johann Gottfried Koepe (1817
– 1899). |
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Im
September bei den Vorstandswahlen wird Joh. Gottfried Koepe (der
Schützenkönig) zum Dirigenten (Vorsitzenden) und Heinrich Lange (1809-1886)
zum Rendanten (Kassenwart) gewählt. J.G. Koepe löst den bisherigen
Vorsitzenden Julius Bleckmann (1817
– 1877) ab. Der Vorstand verleiht das Schützenzelt an den Wirt Wilh.
Grevel für ein Fest des landwirtschaftlichen Vereins. |
|
1861 |
Feier
des Schützenfestes vom 22. bis 24. Juni im Garten des Wirts Wilhelm Grevel,
der auch Festwirt ist. Ursprünglich sollte bereits am 21. Juni gefeiert
werden, das wird von Bürgermeister Julius von Basse, gleichzeitig Oberst,
aber nicht genehmigt. Für das Fest wird Moritz (Nieder-?)Heitmann als
Tambourmajor und Carl Borgmann als Schellbaumträger verpflichtet. Die
Königswürde erringt Heinrich Bäcker. |
Zum
neuen Hauptmann der verheirateten Bürger (2. Compagnie) wird Friedr. Wilh.
Menne bestimmt. Da der Präses gleichzeitig noch als König amtiert, wählt der
Vorstand für den ersten Festtag bis zum Vogelschuß extra Carl Wegmann als
stellvertretenden Präses. |
|
In
diesem Jahr werden in Gotha der Deutsche und in Bielefeld der Westfälische
Schützenbund gegründet. |
|
1865 |
Zum
diesjährigen Fest ist das Schützenzelt zu renovieren. Das Holz liefert der
Holzhändler Gottfried Mertin, die Arbeiten führt der Zimmermeister Wilh.
Starke sen. durch. Der Oberst verpflichtet die Kapelle Giesenkirchen zum
Preis von 160 Talern. Die Prämien fertigt wieder Goldschmied Ferdinand
Hegmann. Vor dem Fest finden noch Offizierswahlen statt, neuer Hauptmann der
2. Compagnie wird der Kaufmann Jacob Brombach (1831
Osthelden Krs. Siegen -1901). Jede Compagnie hat noch die Stellen des
Adjutanten, des Fahnenträgers und des Feldwebels zu besetzen. Als neuer
Rendant tritt Carl Lange an. Der Rendant ist zu der Zeit kein vollwertiges
Mitglied im Vorstand, seine Unterschrift fehlt unter den
Vorstandsprotokollen. Der Schützenkönig von 1861 ist inzwischen verstorben, so
daß Präses Johann Gottfr. Koepe als König von 1860 bis zum Königsschuß die
Regentschaft übernimmt. So kommt als stellvertretender Präses Carl Wegmann
für 1 Tag wieder zu Ehren. Bemerkenswert ist, daß bis dato 2 Kammerherren den
König freizuhalten haben. Der Vorstand erhöht ihnen den Zuschuß aus der
Vereinskasse von 12 auf 20 Taler. |
Zu
diesem Fest werden erstmals 4 Kammerherren und 4 Hofdamen ernannt, bisher je
2. Das
Fest wird vom 24. - 26. Juni gefeiert. Der neue König heißt Ludwig Koepe
(1812-1895, Sohn von Carl Koepe, dem ersten König von 1820) |
|
1866 |
beauftragt
der Vorstand den Maler Christian Zucchi (1811-1889) für 20 Taler mit der
Ausgestaltung eines neuen Transparentes für das Festzelt. Christian Zucchi
stammte aus Mainz, heiratete die Kamener Wirtstochter Elise Grevel und zog
später nach Leipzig. Er schuf das heutige große Altarbild in der
evangelischen Pauluskirche und viele Gemälde, die im früheren Hotel König von
Preußen zu sehen waren. |
1867 |
findet
am 3. und 4. Juli ein Fest zur Erinnerung an den Sieg der Preußen über die
Oesterreicher bei Königgrätz statt. Am Abend des 2. Juli eröffnen Großer
Zapfenstreich und Böllerschießen das Fest. Am 3. Juli zieht ein großer
Festzug durch die Stadt und auf dem Markt wird eine große Polonaise
aufgeführt. Der 4. Juli gehört dem Tanzvergnügen. |
1868 |
Dieses
Jahr ist ein Jahr der personellen Veränderungen in der Vereinsführung. Präses
wird der bisherige Rendant Carl Lange, als Rendant löst ihn Jacob Brombach
ab. Zur Unterstützung des Obersts und späteren Königs Julius von Basse
richtet der Vorstand eine Majorsstelle ein, die der Oeconom Wilh. Reinhard (1828-1896)
übernimmt. Dann laufen die Festvorbereitungen an. Als Tambourmajor wird der
Schuster Carl Borgmann mit einem Gehalt von 3 Talern und freiem Eintritt verpflichtet,
den Schellbaum trägt der Schuster Hermann Mannefeld für 2 Taler und freien
Eintritt. |
Eine
einzigartige Ehre wird dem langjährigen Adjutanten Wilhelm Schmidt zuteil,
der inoffiziell auf den Festen als Zeremonienmeister amtiert. Der Oberst
ernennt ihn zum Rittmeister. Das Reiten ist in dieser Zeit für Adjutanten
unerläßlich. Goldschmied Ferdinand Hegmann fertigt wieder die Prämien. Bei
diesem Fest spart man bei den Kammerherren, es werden nur 2 ernannt und mit
12 Talern ausgestattet statt mit bisher 20. |
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Dieses
Jahr geht als besonders denkwürdiges in die Vereinsgeschichte ein. Der
Bürgermeister und Oberst Julius von Basse wird beim Fest vom 27. - 29. Juni
Schützenkönig. Frau Caroline Friedrichs ist seine Königin, die erste, deren
Namen wir noch kennen. Ein Foto der Festgesellschaft auf dem Markt erinnert
daran. |
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1869 |
Präses
wird Wilhelm Felting (1840-1897), schon nach kurzer Zeit amtiert jedoch
wieder Carl Lange. Das Schützenzelt leiht man zum Schützenfest in Husen und
Courl für 65 Taler an den dortigen Verein aus. Mit dem Wirt Wilhelm Reinhard
wird ein Vertrag über die Errichtung eines Zeltbehälters abgeschlossen. Auch
in der kommenden Zeit ist, ebenso wie in den zurückliegenden Jahren, immer
wieder von der Verpachtung des Zeltes die Rede. |
1870 |
Der
Vorstand führt Ergänzungswahlen durch. Es präsidiert nun Wilhelm Fluhme.
Erstmalig wird ein Schriftführer bestimmt, nämlich Wilh. Felting. Dieser und
der Rendant erhalten für die Zukunft Stimmberechtigung im Vorstand. Zum neuen
Hauptmann der 1. Compagnie wählt man Carl Fluhme (1845-1879). Clemens
Grevel lehnt ohne ausreichenden Grund die Wahl zum Fahnenoffizier der 1.
Compagnie ab und wird dafür vom Vorstand für "2 Schießjahre" mit
Ausschluß von den Festlichkeiten bestraft. |
1870
ist das Jahr des 50jährigen Jubiläums. Das soll mit einem besonderen
Schützenfest vom 29. Juni bis zum 3. Juli begangen werden. |
|
Umfangreiche
Vorbereitungen sind zu treffen und besondere Posten zu vergeben.
Schellbaumträger wird der Schuster Frakmann, der dieses Amt schon auf dem
Gründungsfest 1820 versehen hat. Tambourmajor ist wieder der Schuster
Borgmann. Außerdem beschließt der Vorstand, den Vogel für 3 Taler bei dem
Drechsler Wilh. Wendel anfertigen zu lassen. Der Präses sorgt auch dafür, daß
der Goldschmied Hegmann wieder die Königsprämien herstellt und daß für 2
Kammerherren blauseidene Schärpen angefertigt werden. Das Festzelt wird von
den Brüdern Wilh. und Gustav Starke aufgebaut. Dafür erhalten sie 30 Taler.
In den Festvorbereitungen ist auch erstmals davon die Rede, die Stadt durch
grüne Büsche und Laub auszuschmücken. |
|
Die
Restauration auf dem Festplatz in der Stadt übernimmt L. Kümper, die
Festmusik die Kapelle Herzog. Herzog bekommt dafür 185 Taler. Diese Kapelle
fehlt in den kommenden Jahren fast auf keinem Schützenfest in Kamen. Der
erste Auftritt war 1860, der letzte 1934. |
|
Aus
dem Festprogramm: |
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Am
ersten Festtag transportiert man den Vogel in die Schützenheide. Am Abend
erklingt, wahrscheinlich zum erstenmal beim Kamener Schützenfest, der Große
Zapfenstreich, anschließend Böllerschießen. Um 4.00 Uhr am nächsten Morgen
ist bereits Wecken angesagt. Um 6.00 Uhr werden alle noch lebenden
Schützenkönige zu einer großen Königsparade abgeholt. Danach geht es zur
Schützenheide zum Königsschießen. Während des Schießens finden Konzert und
Volksbelustigung statt. Der Abend sieht dann die Krönung des neuen
Königspaares vor. |
|
Am
folgenden Tag holt ein Festzug das Königspaar zur Polonaise auf dem
Marktplatz ab. Es folgt der Festball. Wegen der Feier des Sieges von
Königgrätz wird am nächsten Tag nach einem Konzert nochmals der Große
Zapfenstreich aufgeführt, dazu wieder Kanonendonner. Der letzte Tag, Sonntag
der 3. Juli, sieht eine große Parade, danach einen großen Festumzug, wieder
eine Polonaise und einen Festball zum Abschluß vor. |
|
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Die
Jubiläumskönigswürde erringt der Wirt. Joh. Friedr. Biermann vom Markt. Die
Königinnen dieses und der folgenden Feste sind leider nicht bekannt. |
1871 |
Im
August veranstaltet ein Festcomiteé ein patriotisches "Sieges- und
Friedensfest" zur Gründung des Deutschen Reiches und leiht dazu das
Schützenzelt aus. Im Comiteé sitzen führende Schützen. |
Es
verstärken sich die Bestrebungen, einen ständig bestehenden Schützen-Verein
zu gründen. Bislang gab es im Grunde nur den Vorstand, der die Feste organisierte
und sich durch Nachwahl routinemäßig ergänzte. Er bestand aus dem Präses, dem
Oberst und Deputierten (Beisitzern). Der Vorstand wählte (vielleicht seit
1856?) auch die Offiziere. Bürger und Bürgersöhne waren Vereinsmitglieder,
zahlten ein einmaliges Einschreibegeld sowie einen vom Vorstand für jedes
Fest festgelegten Festbeitrag und waren verpflichtet, alle Veranstaltungen,
wie Übungen, Märsche etc. mitzumachen. Mitgliederversammlungen, somit Wahlen
durch die Mitglieder, gab es nicht. |
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Der
Vorstand bildet nun eine Kommission, die die Statuten entsprechend den
veränderten Gegebenheiten überarbeiten und ergänzen soll. Der Kommission
gehören an: Jul. v. Basse, Wilh. Felting, Carl Lange, Wilh. Fluhme, Jacob
Brombach, Friedr. Flor, Wilh. Reinhard, Joh. Friedr. Biermann und Friedr.
Müller. Hiermit schließt das erste Protokollbuch des Vereins. |
2. Der Bürger-Schützen-Verein 1872 – 1914
Mit
der Gründung des Deutschen Kaiserreiches 1871 beginnt eine Entwicklung zum
patriotischen kaisertreuen Bürgertum, die später, insbesondere unter Wilhelm
II., einen starken Vorrang alles Militärischen im öffentlichen Leben mit sich
bringt. Die Bürger-Schützen waren und sind durchweg königstreu-preußisch und
jetzt auch kaisertreu-deutsch eingestellt und übertragen diese Tendenzen auch
in den Schützenverein, zumal damit die Grundstimmung in weiten Kreisen der
Bevölkerung getroffen wird. Bemerkenswert bleibt dagegen, daß in der neuen
Satzung starke demokratische Elemente verankert werden, bemerkenswert besonders
die Wahl der Offiziere durch die Generalversammlung.
Mit
der neuen Satzung ist der Grund für eine positive Entwicklung des Vereins
gelegt, die sich aber erst Bahn bricht, als 1883 durch junge, begeisterte
Schützen eine Reorganisation des Schützenregimentes und dadurch eine Erhöhung
der Attraktivität gleichsam durch eine kleine Revolte erzwungen wird.
In
den folgenden Jahren bis 1914 erlebt der Verein seine Blütezeit. Das
Schützenfest bleibt das überragende gesellschaftliche Ereignis in Kamen.
1872 |
In
einer Bürgerversammlung im Schützenhof bei Reinhard am 18. Februar wird die
neue Satzung angenommen. Der Vereinsname lautet nun
"Bürger-Schützen-Verein". Der Schützenhof ist zukünftig
Vereinslokal. Das abwechselnde Königsschießen der Junggesellen und der verheirateten
Bürger wird aufgegeben. Die Feier des Schützenfestes soll jährlich
stattfinden und nur durch besonderen Beschluß des Vorstandes unter Zuziehung
der Offiziere ausgesetzt werden können. Die Feier selbst geht nach einem
besonderen Reglement vor sich. Zunächst ist auch die Bildung eines Hofstaates
nicht vorgesehen, um dem König größere Unkosten zu ersparen. Diese
Bestimmungen haben aber nicht lange Bestand. Der Verein hat nun etwa 350
Mitglieder. Leider sind aus der Folgezeit bis nach dem 2. Weltkrieg alle Protokollbücher
verschollen, so daß die Vereinsgeschichte im wesentlichen aus
Zeitungsberichten rekonstruiert werden muß. |
Wilhelm
Ostermann wird Major und damit Stellvertreter des Obersts. |
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Das
Schützenfest des Jahres findet vom 13. - 15. Juli auf dem Reinhardschen Hofe
statt. König wird der Konditor Carl Fischer. |
|
Am
2. September (Sedanstag)
beteiligen sich die Schützen an der Einweihung des Ehrendenkmals auf dem
Marktplatz. |
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1873 |
annonciert
der Verein im Hellweger Anzeiger, daß sich beim Schatzmeister, Kaufmann
Gerhard Gerdts (1831-1891), neue Mitglieder melden können. Das Königsschießen
findet im Juli wieder auf dem Reinhardschen Hof statt, übrigens auch in den
folgenden Festjahren. Der glückliche Schütze ist der Schuhmacher Friedrich
Dellwig. In diesem Jahr wird Gustav Kolbe zum Major und Wilhelm Ebbinghaus
zum Hauptmann befördert. Ein Schießverein als Vorläufer der
Sportschützengruppe wird gegründet, stellt seine Arbeit nach wenigen Jahren
aber wieder ein. |
1874 |
Am
3. Mai werden von der Generalversammlung statutengemäß die 12 Offiziere
gewählt. Das Eintrittsalter in den Verein ist seit der letzten
Generalversammlung von 20 auf 17 Jahre gesenkt worden. |
Zum
14. Juni wird die 1. Compagnie, die Compagnie der bis zu 30 Jahre alten
Junggesellen, zur Vorübung für das Fest aufgerufen. Das Schützenfest findet
vom 27. - 29. Juni statt. Bereits am 26. Juni wird der Vogel in die
Schützenheide gebracht und am Abend der Große Zapfenstreich gespielt. Die
Königswürde erringt der Schuhmachermeister Friedrich Wiegelmann (1844-1879). |
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Hauptmann
Wilh. Ebbinghaus wird zum Major gewählt. In diesem Jahr schließen der neue
Präses Louis (Ludolf)
Reinhard (1839 – 1916) und
der Wirt Wilhelm Reinhard einen Pachtvertrag über den Teil des Reinhardschen
Hofes, auf dem der Zeltbehälter steht. Seit 1874 besteht in Kamen eine eigene
Zeitung, der „Volksfreund“, in dem fortan der Bürgerschützenverein seine
Mitteilungen annonciert. |
|
1876 |
Die
Generalversammlung legt den Jahresbeitrag auf 3 Mark fest. Zum Major wählt
man C. Lubbert. Die Errichtung von Restaurationszelten, Conditorei- und
Schaubuden in der Schützenheide zum diesjährigen Fest wird ausgeschrieben.
Bei den Vorübungen der Junggesellen vor dem Fest herrschen strenge Bräuche.
"Ein nicht pünktliches Erscheinen oder Ausbleiben ohne triftigen Grund,
worüber der Vorstand und die Herren Officiere entscheiden, wird
unnachsichtlich mit 1 Mark Geldstrafe und event. Ausschließung vom Feste
geahndet werden." Vor dem Fest ruft der Schatzmeister G. Gerdts in der
Zeitung zum Eintritt in den Verein auf. Die Königswürde des Festes vom 1. -
3. Juli erringt der Auctions-Commissar Carl Lange. Zur Königin wählt er Frl.
Jostmeier. Der Festbericht im "Volksfreund" nennt das in
"heiterster und gemüthlichster Weise" gefeierte Fest eine Abwechslung
in der Einförmigkeit des täglichen Lebens, die noch lange in Erinnerung
bleiben wird. |
1877 |
trifft
den Verein und die Stadt am 3. Februar ein herber Verlust durch den Tod des
langjährigen Bürgermeisters und Obersten Julius von Basse (geb. 1818 auf Haus Pröbsting bei
Borken). |
Neuer
Oberst wird Dr. med. Adolf Wiemann (1844
– 1897), neuer Major Carl Boeing, neuer Bürgermeister der Sohn des
bisherigen, Adolf von Basse (1852-1918). |
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Der
Pächter des Schützenheidengeländes hat Ärger mit den Bauern: "Das Fahren
und Treiben mit Vieh über den Camenser Schützenplatz wird hiermit untersagt.
Zuwiderhandelnde werde ich gerichtlich zur Anzeige bringen." läßt H.
Rüping, Bergcamen, durch die Presse verkünden. |
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Auf
Beschluß des Vorstandes und der Offiziere findet in diesem Jahr kein
Schützenfest statt. |
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1878 |
ist
wieder die Feier des Schützenfestes angesagt. Es findet vom 12. bis zum 15.
Juli statt. Der Königsschuß gelingt erst nach Hindernissen. Ein
"unberufener Schütze" schießt den Rest des Vogels ab, als gerade
der Major Boeing seinen Schuß abgibt. Das Reststück wird wieder auf der
Stange befestigt. Endlich gelingt dem Lederhändler Heinrich Carl Grevel (1838-1904)
der Fangschuß, er wird vom Präses proklamiert und vom Oberst dekoriert. Eine
Anekdote erhellt damaliges Festverständnis. Ein Feldwebel muß einen
einstündigen Arrest verbüßen, weil er zu spät zum Dienst gekommen ist. Dabei
wird er von mitleidigen Schützen so gut unterhalten, daß er "geneigt
(ist), noch freiwillig ½ Stunde im Arrest zu bleiben." Da wird ihm wohl manches
Glas flüssiger Nahrung gereicht worden sein. |
1880 |
Metzgermeister
Wilhelm Ebbinghaus (geb. 1831 in Sölde) wird Oberst, legt das Amt aus
persönlichen Gründen bereits 1882 wieder nieder. Es wird ein
Schützenerinnerungsfest gefeiert. |
1883 |
Weil
nach 5jähriger Pause der Vorstand wieder nicht die Feier eines Schützenfestes
beschließen will, kommt es zu Unruhen unter den Mitgliedern. Es wird eine
Bürgerversammlung zum 28. Juni in den Schützenhof einberufen, deren Vorsitz
Wilhelm Ebbinghaus übernimmt. |
Man
beschließt die Gründung eines eigenen Vereins, der "Schützenbund"
heißt und wählt Vorstand und Offizierskorps. Präses wird H. Arnold, Oberst
Wilhelm Ebbinghaus. Auch ein Schützenfestdatum wird festgelegt. Diese
Ereignisse machen den Vorstand des Bürger-Schützen-Vereins mobil. Innerhalb
weniger Tage kommt es durch die Vermittlung des Bürgermeisters Adolf von
Basse zu einer Einigung. Bereits am 12. Juli vereinigen sich beide Vorstände,
beschließen eine Statutenänderung und legen für den 4. und 5. August die
Feier eines Schützenfestes fest. |
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Als
gravierende Neuerung wird ein Regiment mit 4 Compagnien statt bisher eines
Bataillons mit zwei Compagnien gebildet. Die Einteilung nach verheirateten
Bürgern und Junggesellen entfällt. Stattdessen wird das Stadtgebiet in 4
Compagniebezirke eingeteilt: den Nordosten erhält die 1. Compagnie, den
Nordwesten die 2., den Südwesten die 3. und den Südosten die 4. Compagnie. |
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Es
werden 2 Bataillone gebildet, die von Majoren geführt werden. |
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Die
Schützen erhalten eine einheitliche Kopfbedeckung (Mütze) mit Schützenband,
die die Herren Kosanetzki und Seck für 75 Pfg/Stück anfertigen. Am 26. Juli
feiern die Compagnien ihren Appell zur Vorbereitung des Schützenfestes. Der
29. Juli sieht den Ausmarsch des Schützenregimentes zum Exerzieren in die
Schützenheide. Zum Fest wird das Liefern und Laden der Büchsen für das
Vogelschießen meistbietend versteigert. Das geschieht auch zu den folgenden
Festen. Das Schützenfest selbst findet in der Lokalpresse einen großen
Widerhall. Auch die in diesem Jahr neu erscheinende 2. Kamener Zeitung, die
"Märkische Zeitung", berichtet ausführlich. |
|
Die
Anzeigen in der Märkischen Zeitung bringen den Verein noch in
Schwierigkeiten. Schützenfeste durften damals nur an 2 Tagen, ohne Vor- und
Nachfeier, stattfinden. Der Landrat in Hamm verlangt vom Bürgermeister v.
Basse die Durchsetzung dieser Bestimmung, weil der Verein am Vortag das Fest
mit Kanonendonner ankündigen und den Vogel in die Heide bringen will. Der
Verein muß etwas zurückstecken, der Kanonendonner findet erst vor dem
Zapfenstreich statt, und der Vogel wird von einer Abordnung in die Heide
gebracht. Für diese gibt es allerdings dann einen Löhnungsappell. In der
Zukunft wird der Vogel stets am Samstag mit zur Schützenheide geführt.
Seitdem findet am Abend des Vogelschießens ein Ball im Schützenzelt statt. Um
den 3. Tag nicht ganz zu verlieren, veranstaltet der Vereinswirt ein Konzert,
was in späteren Jahren in die Schützenheide verlegt wird. |
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Der
Vogel, den der Zimmermeister Koepe aus dem Wurzelholz eines Apfelbaums
gefertigt hat, erweist sich als sehr haltbar. Schließlich ist der
Seilermeister Johannes Overmann aus der Kirchstraße der Königsschütze. Er
wählt Frl. Marie Syberberg (1860-1918), zur Königin. Sie wird 1910 nochmals
Königin!. Der König erhält zum Andenken einen silbernen Stern, statt des
silbernen Vorlegelöffels jedoch die Geldsumme von 100 Mark. Jeder der drei
besten Schützen bekommt eine silberne Medaille. |
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Ab
jetzt kennen wir alle Königinnen mit Namen. Auch der Hofstaat wird nun wieder
eingeführt und bleibt fortan feste Einrichtung. Nach dem Vogelschießen findet
eine Polonaise mit ca. 300, am nächsten Tag nach dem Festzug eine Polonaise
mit ca. 400 Paaren statt. Daran ist ersichtlich, daß die Neuorganisation dem
Verein neues Leben eingehaucht hat. Auch das Fest 1883 klingt schon mit einer
gemütlichen Zusammenkunft der Compagnien am 12. August aus. |
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Nach
dem Fest findet die Neuorganisation mit der Genehmigung der geänderten
Satzung und Wahl der Führungsmannschaft ihren Abschluß. |
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Die
Führungspositionen nehmen folgende Herren ein: |
Präses
Louis Reinhard |
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Oberst
Wilhelm Ebbinghaus |
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Major
und Kommandeur des 1. Bataillons
Heinrich Jordan |
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Major
und Kommandeur des 2. Bataillons W. Schenkmann |
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Hauptmann
der 1. Compagnie Emil Syberberg |
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Hauptmann
der 2. Compagnie W. Sommer |
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Hauptmann
der 3. Compagnie
Wilh. Betzler |
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Hauptmann
der 4. Compagnie
Fr. Schumacher |
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Rendant
wird W. Behrens, Schriftführer Fritz
Flor. |
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Übrigens:
Noch während des Festes ernennt die neue Schützenmajestät den Oberst Wilhelm
Ebbinghaus wegen seiner besonderen Verdienste und seiner bewährten Führung
zum General-Major, ein einmaliger Titel in der Vereinsgeschichte! Diese
Auszeichnung macht noch einmal deutlich, wer der führende Kopf in diesem
Umbruchsjahr ist. |
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Bis
1883 lagert das Zeltleinen bei Kaufmann Gerhard Gerdts, nun wird beim
Vereinswirt Wilh. Reinhard ein Zimmer dafür angemietet. |
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1885 |
Nach
dem Tode von Kaufmann E. Syberberg (geb. 1854) wird Kaufmann Emil Gerdts (1859-1938)
zum neuen Hauptmann der 1. Kompanie gewählt. Der Vorstand beschließt die
Anschaffung einer neuen Fahne und legt die Kompaniebezirke fest. Vor dem Fest
führen die berittenen Offiziere, der Regimentskommandeur mit seinen
Stabsoffizieren und die Adjutanten besondere Reitübungen durch. |
Eine
Neuerung wird für das Vogelschießen eingeführt: der Schützenkönig erhält
einen silbernen Stern; die Schützen, die Krone, Zepter und Reichsapfel
schießen, bekommen eine silberne Medaille. Die neue Fahne wird von Frauen aus
der Bürgerschaft eigenhändig gestickt und dem Verein zum Geschenk gemacht,
genauso wie es schon 1820 geschehen ist. Am Tage des Vogelschießens, dem 18.
Juli, übergibt sie Frl. Auguste Pröbsting (1865-1926) mit einem Gedicht. |
|
Nach
den obligatorischen Ausmärschen zum Exerzieren und den Appellen der Kompanien
mit Gewehrappell, Befehlsempfang und Bierproben findet vom 17. - 19. Juli das
Schützenfest statt. König wird Klempnermeister Gustav Dunkel (1861-1927), zur
Königin wählt er Frl. Laura Syberberg (*1865). |
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Seit
diesem Fest sind die Schützen von Krone, Zepter und Reichsapfel bekannt.
Kronprinz wird der Schütze Hahn, Gerichtsvollzieher Heinrich Harbach (1853
Nordbögge,-1922) erringt den Reichsapfel, Schuhmacher Wilhelm Sommer das
Zepter. |
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Der
König Gustav I. ernennt Herrn H. Ebbinghaus zu seinem persönlichen
Adjutanten. Die von ca. 400 Paaren gebildete Polonaise wird vom Bürgermeister
Adolf v. Basse angeführt. Das Fest muß wirklich intensiv gefeiert worden
sein, denn der Bürgermeister ruft über die Presse die Bürger auf, die durch
das Schützenfest entstandenen Schäden an Bürgersteigen und Straßenpflaster
auszubessern. |
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1886 |
Der
Vorstand beschließt, vorbehaltlich der Genehmigung durch die Stadt, die
Schützenheide mit Ulmen zu bepflanzen. Dazu schließt L. Reinhard mit dem
Gärtner G. Bruns einen Vertrag über die Anpflanzung von 50 Ulmen. |
1887 |
Die
Herren W. Reinhard und Fr. Flor (1843-1923) schließen einen Vertrag über die
Aufbewahrung des Schützenzeltes und Nutzung des Reinhard`schen Hofes für die
Schützenfeste. Reinhard erhält jährlich 15 Mk an Pacht und übernimmt die
Restauration bei den Festen. |
Die
Vorübungen und Appelle verlaufen wie 1885. Das Fest vom 15. - 17. Juli sieht
den Gastwirt Carl Hedtfeld (1840 Breckerfeld, -1899) als neuen König. Seine
Frau Caroline (1841 Breckerfeld,-1892) ist die Königin. Weil die Krone durch
den städtischen Beigeordneten Möllenhoff beim Ehrenschuß im Namen des Kaisers
errungen wird, telegraphiert man diesem den Glückstreffer. |
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1889 |
Jakob
Brombach wird neuer Rendant. Zum Fest verpflichtet Oberst Ebbinghaus per
Vertrag mit Musikdirektor Franz Giesenkirchen aus Dortmund dessen Kapelle.
Das Fest findet vom 20. - 22. Juli statt. König wird der Taxator Friedrich
Heimeier (1853 Südkamen, -1920), der seine Frau Friedrike zur Königin nimmt.
Am Festverlauf ist auffällig: am Sonntag findet ein Frühstück des Königs(!)
im Hotel Biermann am Markt statt, an dem Vorstand und Offizierskorps
teilnehmen. Das Fest wird beendigt durch ein Feuerwerk des Pyrotechnikers
Hubert Balke (1842-1910) aus Heeren, der diese Aufgabe noch häufiger
bei den Festen bis zum 1. Weltkrieg übernimmt. Wegen eines zu langen Festes
zahlt der Verein eine Strafe. |
1890 |
Der
Kaiser und preußische König Wilhelm II. trifft die "allerhöchste
Entscheidung", daß es zur Abgabe von Schüssen im Namen des Kaisers bei
Schützenfesten einer "besonderen königlichen Genehmigung" bedarf. |
Der
Kamener Schützenkönig Fr. Heimeier verleiht "dem Paukenträger für ewige
Zeiten" Wilh. Klasing einen besonderen Orden. Gleichzeitig erfolgt die
Beförderung zum Vize-Feldwebel mit der Berechtigung, den Degen zu tragen. |
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1891 |
Offizierswahlen:
Heinrich Blödom als Major (2. Bat.) wiedergewählt, neugewählt Gustav Dunkel
zum Hauptmann der 3. Komp. Frl. Lina Reinhard übergibt während des Festes
Oberst W. Ebbinghaus die neue Fahne, "von Camens Frauen und Jungfrauen
gestiftet." |
König
wird am 11. Juli der Bergmann Friedrich Kämper jr., Königin Frl. Siekmann. An
der Polonaise nehmen mind. 360 Paare teil. |
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1893 |
Der
Vorstand beschließt die Anschaffung von 300 Schützengewehren aus Holz. Den
Auftrag erhält der Zimmermeister Gustav Starke, dem pro Stück 60 Pfg. gezahlt
wird. |
Neuer
Hauptmann der 2. Komp. wird Emil von der Heide. Das Fest beginnt am 14. Juli
mit dem Zapfenstreich, den Hauptmann Gerdts kommandiert (die Gewohnheit, im
Wechsel einem der Hauptleute das Kommando zu übertragen, wird erst nach dem
2. Weltkrieg aufgegeben. Seitdem kommandiert in Kamen der Oberst). Das
Vogelschießen verläuft denkwürdig. Den Glückstreffer erzielt der alte König.
Nach den Statuten kann aber niemand zweimal nacheinander König werden,
deshalb wird, auch das einmalig in der Vereinsgeschichte, der Kronprinz, der
Schneidermeister Wilhelm Timmerhoff, zum König proklamiert, Frau Wilhelmine
Dunkel zur Königin. Auch bei diesem Fest gibt der neue König ein
Offiziersfrühstück. Die Paradeaufstellung auf dem Markt vor dem Festzug wird
vom Fotografen Ernst Braß auf die Platte gebannt. |
|
1895 |
In
diesem Jahr feiert der Verein sein 75jähriges Bestehen. Am Festakt
nehmen alle noch lebenden Könige teil, ältester ist Ludwig Schultz, der 1833
die Würde errang. Jubiläumskönig wird Major und Gastwirt Heinrich Blödom (1853
Weddinghofen -1921), seine Königin ist Frl. Luise Menne (*1873).
Bei den Tänzen ist besonders die Kamener Quadrille erwähnenswert, sie wird
noch bis zum letzten Krieg aufgeführt. |
1897 |
Die
Offiziersstellen werden neu besetzt: Heinrich Hinsel wird Major (1. Bat.),
Friedrich Abel Major (2. Bat.), Ludwig Knieper (Schreinermeister, 1857-1920)
Hauptmann der 1. Komp. und Gottfried Friedrichs (Uhrmacher, 1868-1929)
Hauptmann der 4. Komp. Die Stadtverwaltung erteilt die Genehmigung zur
Errichtung einer Abortanlage in der Schützenheide. Friedrich
Abel (1861-1912), Bauführer von Beruf, stammt aus Wiedeloh, Kr. Hildesheim. |
Auszeichnung
eines verdienten Schützen: Der Schütze und Vereinsbote Heinrich Drees (1822-1903),
ein sehr volkstümlicher Mann und letzter Nachtwächter in Kamen, der seit 25
Jahren den Adler zur Heide getragen hat, bekommt eine Taschenuhr mit
Inschrift. Der Königsschuß gelingt am 17. Juli dem Kaufmann August
Möllenhoff, seines Zeichens Regimentsadjutant. Königin wird Frl. Martha von
Basse (1879-1964), die Tochter des Bürgermeisters. Die Kompanien veranstalten
nach dem Fest eine "Rechnungslage". |
|
1899 |
Der
Bürgerschützenverein bekommt Konkurrenz. Der Schützenbund
Westenfeldmark-Camen, später kurz Westlicher Schützenbund genannt, wird
gegründet. Der Verein besteht bis zum 2. Weltkrieg, wird nach dem Kriege
nicht wiederbelebt. Das
Schützen-Fest wird wegen des 40jähr. Jubiläums des Krieger- und
Landwehrvereins um 1 Jahr verschoben. |
1900 |
Neuwahlen:
1. Vorsitzender wird Heinrich Jordan, Rendant Emil Gerdts. Das Fest findet
vom 20. - 22. Juli statt. Der Königsschuß verläuft wieder einmal nicht
plangemäß. Der Rest des Vogels erlegt H. Nölke, dieser verzichtet aber auf
die Würde. Deshalb wird der Rest erneut aufgesetzt, und diesmal ist der Kaufmann
Sally Jacoby (1869-1929) der glückliche Schütze. Zur Königin wählt er sich
Frl. Emma Mertin (1874-1953), seine spätere Ehefrau. |
1901 |
Der
Verein erhält neue Statuten. Das Mindestalter zum Eintritt wird auf 18 Jahre
festgelegt. Das Festreglement liegt danach in den Händen des Vorstandes. Der
jährliche Beitrag wird auf 3 Mk festgesetzt. Nichtzahler werden
ausgeschlossen und müssen sich bei Neueintritt einer Ballotage unterwerfen
und ein Eintrittsgeld von 3 Mk bezahlen. |
Am
29. Juni stirbt Oberst Wilhelm Ebbinghaus (geb. 1831). |
|
1902 |
Zum
neuen Oberst wird der bish. Vorsitzende Heinrich Jordan gewählt. Neuer 1.
Vorsitzender wird Fritz Flor (1848 –
1923), Schriftführer der Redakteur Wilh. Felting (1876-1952).
Schützenfesttage sind der 18. - 20. Juli. Der neue König heißt Heinrich
Frieling (1868-1946), seines Zeichens Schlossermeister. Er nimmt seine Frau
Lina zur Königin. In
der Schützenheide errichtet man einen neuen Schießstand, der auch zum
Scheibenschießen benutzt werden kann. Man beschließt, das alte Schützenzelt
in der Schützenheide in einen Festsaal umzubauen. Bisher standen dort beim
Vogelschießen nur Restaurationszelte. Zum Bau soll u.a. eine Anleihe bei den
Mitgliedern und bei der Stadt aufgenommen werden. Es werden Anteilsscheine
ausgegeben, allerdings mit nur mäßigem Erfolg. Am 1. Januar hat der Verein
296 Mitglieder, am Jahresende 349. |
Der
Verein schließt mit der Stadt Kamen einen Vertrag, der ihm die Nutznießung
der Schützenheide zusichert, solange der Verein besteht. Er tritt 1903 in
Kraft. |
|
1903 |
Mitglieder
des Vereins gründen im Mai eine Schießgesellschaft. 1. Vorsitzender wird Carl
Holtmann (1862-1932). |
Am
5. Juli findet die Einweihung des neuen Saalbaues nebst Wirtschaftsbetrieb in
der Schützenheide mit Konzert, einem großen Preisschießen und einem Festball
statt. Präses Flor wünscht in seiner Festrede, daß die Schützenheide
entsprechend den Statuten eine Stätte der geselligen Vereinigung aller
Stände, ohne Unterschied des Vermögens und des Ranges sein und bleiben möge.
Den Abschluß des Tages bildet ein Feuerwerk. Erster Pächter des
Wirtschaftsbetriebes ist August Brandt. |
|
Eine
Woche nach der Einweihung kommt es beim Vogelschießen des Westlichen
Schützenbundes zu einem tödlichen Unfall. Daraufhin werden die
Sicherheitsvorkehrungen am Schießstand verbessert und später 2 Erdwälle zum
Schutz der Schießbahn aufgeschüttet. Seitdem muß jeder Nutzer des
Schießstandes versichert sein. |
|
Der
Bürgerschützenverein läßt sich ins Vereinsregister des Amtsgerichtes
eintragen und ist seitdem juristische Person. |
|
1904 |
Durch
Wahlen kommen neu in Ämter: Oberst Gustav Ebbinghaus (1874 – 1948), Major (2. Bataillon) Heinrich Blödom (war
bereits bis 1897 auf diesem Posten), Hauptmann der 1. Komp. Heinrich
Frieling, Hauptmann der 2. Komp. der Schuhmacher und spätere Gastwirt Friedr.
Tillmann (1867 Niedermassen, -1939), Hauptmann 3. Komp. Carl Holtmann. |
Beim
Fest vom 15. - 17. Juli wird der Buchhändler Carl Holtmann Schützenkönig,
Frl. Elisabeth Nierhoff (*1886) Königin. Zum Besten des neuen
Festsaales findet im November ein Unterhaltungsabend mit Konzert und
„theatralischen Aufführungen“ statt. |
|
1906 |
Zum
Major (1. Bat.) wird Metzgermeister Gustav Kemmer (1873 Unna, -1920) gewählt.
Das Fest findet vom 20. - 22. Juli statt. Die Königswürde fällt an
Anstreichermeister Wilh. Knapstein (1868-1918), Königin wird Frl. Frieda
Hedtfeld. Noch im Juli finden die Schlußappelle der 1. und 4. Komp. statt. |
1907 |
In
den schützenfestfreien Jahren bürgert sich ein, ein Frühlings- oder
Sommerfest mit Konzert, Preisschießen und Ball zu feiern, in diesem Jahr mit
dem Männergesangverein Einigkeit. |
1908 |
Die
4. Kompanie leitet Hauptmann Carl Bleidick. Vor dem Fest übernimmt Major
Friedrich Jordan das 2. Bataillon. Bei den Festvorbereitungen führt das
Regiment am 12.7. bei wolkenbruchartigem Regen eine Felddienstübung mit Biwak
in der Westenfeldmark durch. Am 18. Juli erringt Kaufmann Gerhard Gerdts (1885-1920)
die Königswürde, seine Königin ist seine spätere Ehefrau Hedwig Vohwinkel (1891-1944).
Die Königin (!) gibt für das Offizierskorps ein Frühstück. |
1910 |
Der
König des diesjährigen Festes heißt seit dem 23. Juli Heinrich Hohendahl, von
Beruf Betriebsführer. Frau Kümper wird die Königin. Sie war schon 1883 unter
ihrem Geburtsnamen Marie Syberberg Königin, der bisher einzige bekannte Fall
einer zweimaligen Regentinnenehre in der Vereinsgeschichte. |
Für
Oberst Gustav Ebbinghaus hat das Fest noch ein übles Nachspiel. Zum Abschluß
des Festes hatte er, wie wohl schon lange üblich, das Königspaar mit Musik
nach Hause geleitet. Das brachte ihm eine Anzeige wegen nächtlicher
Ruhestörung ein, wofür er nun zu einer Geldstrafe von 18 Mk verurteilt wird. |
|
1912 |
In
neue Ämter werden gewählt: zum Major (1. Bat.) der Mühlenbesitzer Heinrich
Ruckebier (1877 Westick, -1947), zum Hauptmann (3. Komp.) Richard
Scharfenberg, zum Hauptmann (4. Komp.) der Kaufmann Louis Mertin (1878-1950),
der aber schon nach wenigen Wochen zurücktritt, ihm folgt Carl Klothmann. Für
die Nutzung der Schützenheide durch Schulen und Vereine wird eine eigene
Ordnung aufgestellt, die auch Mietpreise enthält. |
Das
Vogelschießen findet am 6. Juli statt, der Königsschuß gelingt Metzgermeister
Julius Borstädt (1876 Südkamen, -1952), der Frau Johanna Scheele zur Königin
nimmt. |
|
1913 |
Im
schützenfestfreien Jahr findet am 24. August ein Schützenerinnerungsfest mit
Preisschießen, Konzert und Ball statt. |
Im
Herbst treten neue Statuten in Kraft. Bemerkenswert sind die Rechte der
Generalversammlung. Alle Mitglieder des Vorstandes (Vorsitzender, Oberst
(gleichzeitig Stellvertreter des Vorsitzenden), 1. und 2. Schriftführer,
Rendant) sowie des Beirates (2 Majore, 4 Hauptleute und 4 Beisitzer) werden
von ihr gewählt. Alle Gewählten dürfen die Wahl nur unter besonderen
Bedingungen ablehnen. Bei rückständigen Beiträgen erfolgt kurzfristig der
Vereinsausschluß. |
|
1914 |
Das
Jahr beginnt mit einem Wechsel im Vorsitzendenamt. Wilhelm Felting löst Fritz
Flor ab, der den Ehrenvorsitz übernimmt. der Lehrer Robert Tüselmann (1864-1926)
wird 1. Schriftführer. Zum Fest führt Heinrich Stöckel die 1. Kompanie, Heinrich
Frieling das 1. Bataillon. |
Kurz
vor Ausbruch des 1. Weltkrieges wird noch einmal Schützenfest gefeiert. Zu
den Vorbereitungen gehört auch eine "Nachtfelddienstübung". Der
Königsschuß gelingt dem Schneidermeister Friedrich Broch, nachdem zuvor der Zimmermann
Friedrich Ruckebier den Vogel abgeschossen, auf die Würde aber verzichtet
hatte. Königin wird Frau Wilhelmine Cramer (1879-1954). Sie willigt ein, daß
beim Königinnenfrühstück erstmals zu dem traditionell üblichen Wein auch Bier
ausgeschenkt werden darf. König Friedrich Broch stirbt 1917 an einer
Kriegsverwundung im Alter von 33 Jahren. |
3.
Der Verein zwischen den Weltkriegen
Der
1. Weltkrieg brachte auch für den Schützenverein Veränderungen mit sich. Viele
Vereinsmitglieder hatten gekämpft, einige waren gefallen, auch der König von
1914 erlag im Jahre 1917 seinen Verwundungen. Die monarchisch gesinnten
Schützen fanden sich plötzlich in einer Republik wieder. Die Vereinsaktivitäten
verlaufen ab 1919 zunächst in den gewohnten Bahnen, erst in den Jahren 1930 und
1932 muß wegen der schlechten Wirtschaftslage das Schützenfest ausfallen. Der
verderbliche Virus des Nationalsozialismus geht auch an unserem Verein nicht
spurlos vorüber, zumal das den Verein tragende Bürgertum dieser Zeit
überwiegend national-konservativ eingestellt ist. Die Gleichschaltung erfaßt
auch die Schützenvereine, und die Vereinsarbeit hat entsprechende Vorgaben zu
befolgen.
1919 |
Im
Februar hält der Vorstand seine erste Nachkriegssitzung ab, nachdem während
des Krieges die Vereinstätigkeit ausschließlich in seiner Hand gelegen hat.
Bald plant man neue Festlichkeiten. So findet noch im gleichen Jahr ein
Konzert mit Ball statt, an dem auch die Gesangvereine Einigkeit und Auguste
Viktoria mitwirken. Dann beginnen auch schon die Vorbereitungen für das
Jubiläumsfest. |
1920 |
In
der ersten Generalversammlung wird der Vorstand in seinem Amte bestätigt.
Heinrich Frieling führt als Major das 2. Bataillon, Gottfried Friedrichs als
Hauptmann die 4. Kompanie. Der Verein hat 262 Mitglieder. |
Der
Vorstand beschließt, das hundertjährige Jubiläum in großem Stil zu
begehen. Das Motto lautet: "Geselligkeit, Eintracht und
Bürgersinn." |
|
Nach
den üblichen Appellen und Ausmärschen wird das Fest am 31. Juli und 1. August
gefeiert. Es schließt ungewöhnlicherweise am 2. August mit dem Vogelschießen.
Und so erlebt Kamens Schützenfamilie nach den entbehrungsreichen Kriegs- und
Nachkriegsjahren ein großes Fest. Nach dem Zapfenstreich am Samstagabend wird
im Schützenhof eine Reihe "lebender Bilder" aus der Vereinsgeschichte
unter der Regie von Ernst Braß aufgeführt. Den Text dazu hatte der Dortmunder
Heimatdichter Karl Prümer verfaßt. Zum Schluß des Abends tanzen 16 Damen
einen Rosenreigen. Zum Festzug am Sonntag tritt ein starkes Regiment auf dem
Markt an. Als Gastvereine nehmen der Westliche Schützenbund und der
Schützenverein Ostenfeldmark teil. Im Festzug trägt man das alte Schützenbeil
und zwei Trinkgefäße aus Birkenholz, die sogenannten Berkemeier mit.
Vorsitzender Wilhelm Felting weist in seiner Rede darauf hin, daß der Verein
1820 aus dem Freiheitsdrang entstanden sei, der das ganze Volk beseelt habe.
Nach der Mahnung, den alten Geist treu zu bewahren, schließt er mit einem
Hoch auf das Vaterland. |
|
Bürgermeister
Dr. Wiesner hebt in seiner Rede hervor, daß der Schützenverein alle Bürger
ohne Unterschied des Standes, Ranges oder Vermögens aufnehmen, alle in froher
Geselligkeit vereinen und dadurch Eintracht und Liebe fördern wolle. Nach den
Ansprachen nehmen neben dem Oberst Gustav Ebbinghaus und dem Bürgermeister
Dr. Wiesner alle noch lebenden Könige die Parade ab, der älteste ist
Friedrich Dellwig, König von 1873. |
|
|
Nach
der Polonaise, die starken Zuspruch findet, sieht der Abend erneut die
Aufführung der lebenden Bilder vor. Erst am 3. Festtag, einem Montag, findet
das Vogelschießen statt. Der Königsschuß fällt dem Kaufmann Friedrich
Sirringhaus (1897 Vinning Krs. Hamm -1955) zu, der Fräulein Erna
Borstädt zur Königin erwählt. Ein Festball und ein Feuerwerk in der
Schützenheide beschließen das Fest. |
1921 |
veranstaltet
der Verein ein Winter- und ein Sommerfest. So geschieht es auch in den
kommenden schützenfestfreien Jahren. Die
Schützenheide erhält elektrisches Licht und wird renoviert. |
1922 |
Vorstandswahlen:
Major des 2. Bataillons wird Heinrich Jackenkroll, Hauptmann der 2. Kompanie
Emil Jühe, Hauptmann der 3. Kompanie Josef Overmann. Der langjährige Rendant
Emil Gerdts legt sein Amt nieder, Nachfolger wird Richard Scharfenberg. |
Das
Schützenfest vom 21. - 23.7. sieht den Wirt Wilhelm Neff und Frau Hedwig
Schneider als Königspaar. Die Schlußappelle finden im August statt. Beim Fest
macht sich bereits die Inflation bemerkbar, 50 Mk zahlt der Festteilnehmer.
Der Pächter der Schützenheide, August Brandt, zahlt in diesem Jahr 25.000 Mk
an Pacht. |
|
1924 |
Im
Januar veranstaltet der Verein einen Theaterabend im Schützenhof mit dem
Verein der Theaterfreunde Kamen, der die Operette "Der Soldat der
Marie" aufführt. |
Neuer
Major des 1. Bat. wird Fr. Emanuel, der amtierende König wird Hauptmann der
3. Kompanie. Zum Schützenfest erscheint erstmals eine Festzeitschrift. Beim
Fest geben sich die Schützen kriegerisch. Eine Felddienstübung wird
veranstaltet, bei einem Ausmarsch wird eine Artillerieabteilung mitgeführt,
bestehend aus einem Geschütz, einem Minenwerfer und einem Panzer-Auto. |
|
Der
Vogel fällt am 19. Juli von der Hand des Uhrmachermeisters Otto Hilburg.
Königin ist Frau Emma Pentinghaus. An der Polonaise nehmen 520 Paare teil.
Lange Freude hat der neue König nicht an seiner Regentschaft. Fast 30jährig
stirbt er im November desselben Jahres. Auch die Schießgesellschaft meldet
sich zu Wort. Sie nimmt regelmäßige Schießübungen in der Schützenheide auf. |
|
1926 |
Neuer
Hauptmann der 2. Kompanie wird Wilhelm Kemmer. Wegen der wirtschaftlichen
Lage ist die Abhaltung des Schützenfestes zunächst nicht gesichert.
Schließlich wird ein Fest in vereinfachter Form beschlossen, das man vom 23.
- 25.7. feiert. Der letzte Kronprinz August Gerdes nimmt Regentenpflichten
wahr. |
Der
neue König heißt Wilhelm Blome von der Nordstraße, seines Zeichens Wirt, die
Königin Paula Sirringhaus. Am Festzug nehmen die 1. Kompanie des Dortmunder
Schützenvereins sowie die Vereine aus Overberge, Ostenfeldmark und Bergkamen
teil. |
|
Am
Montag lädt Wirt August Brandt zum großen Konzert in die Schützenheide ein,
so wird es auch bei den folgenden Schützenfesten sein. |
|
Im
August entwickelt sich aus einem Schützenfest der Kinder der Königskompanie
(1. Komp.) ein allgemeines Kinderschützenfest, an dem 175 Jungen und Mädchen
teilnehmen. Die ersten kleinen Majestäten, die wir kennen, heißen Ludwig
Döring und Hilde Kloth. |
|
1927 |
wird
Louis Mertin zum 1. Schriftführer, Friseur Fritz Strunck zum Hauptmann der 3.
Kompanie gewählt. Im Reinhardschen Saal (Schützenhof) findet am Rosenmontag
ein Kostümfest statt. Der Verein hat 380 Mitglieder. |
Die
Stadt Kamen kauft den Schützenhof. |
|
1928 |
wird
wieder ein Rosenmontagsball veranstaltet. Die Schießgesellschaft begeht ihr
25jähriges Jubiläum mit einem Preisschießen. Dessen Sieger ist Richard
Scharfenberg. Der Jubiläums-Ehrenpreis geht an Heinrich Frieling. Vom 6. - 8.
Juli wird das Schützenfest gefeiert. Diesmal erringt der Vereinsvorsitzende
Wilhelm Felting die Königswürde. Er regiert mit Frau Charlotte Mertin als
Königin. Während seiner Königszeit amtiert der Oberst Gustav Ebbinghaus
stellvertretend als Vorsitzender. Bürgermeister Berensmann wird Kammerherr im
Hofstaat. |
1929 |
beginnt
der Ausbau der Wirtschaftsräume in der Schützenheide. Auch ein
Gesellschaftszimmer wird dabei eingerichtet. Vorstandsmitglied
Schlossermeister Heinr. Frieling stellt für den Anbau eine Urne zur
Verfügung, in die u.a. Lichtbilder, Vereinsschriftstücke und Inflationsgeld
eingeschlossen werden. Die Urne befindet sich in der Grundmauer (Sie wird bei den Ausschachtungsarbeiten
im Jahre 2000 nach der Brandkatastrophe vom Vorjahr leider nicht
wiedergefunden). |
1930 |
Hauptmann
der 2. Kompanie wird Ernst Lohsträter. Wegen der wirtschaftlichen und
innenpolitischen Lage findet kein Schützenfest, sondern ein Erinnerungsfest
am 13. Juli statt. Mit Preisschießen, Kinderbelustigungen und Kaffee-Konzert
bietet man ein Familienprogramm. |
1931 |
In
der Generalversammlung stellt der Oberst G. Ebbinghaus fest, daß es in der
letzten Zeit viele Austritte aus wirtschaftlichen Gründen gegeben hat. Wieder
findet ein Kostümball statt. Als amtierender Führer der 4. Kompanie wird W.
Dolle erwähnt. |
1932 |
Der
Lehrer und Heimatforscher Gustav Betzler wird zum 1. Schriftführer gewählt.
Im Bürgerhaus Scholz feiert man das Kostümfest. Das Schützenfest fällt wieder
aus. |
1933 |
Nur
noch 154 Mitglieder gehören dem Verein an. |
Das
nationalsozialistische Regime läßt auch die Schützenvereine
"säubern." Der Schützengau Westfalen-West beschließt auf einer
Verbandstagung, "alle als Marxisten bekannte Mitglieder" bis zum 1.
Mai auszuschließen. |
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1934 |
Schon
am 13. Jan. nimmt die Generalversammlung eine neue Satzung an, die der neuen
Mustersatzung des Deutschen Schützenbundes entspricht und das „Führerprinzip“
der NS-Ideologie zwingend vorschreibt. Die Aktivität des Vereins dient nun
„zur Förderung der Wehrkraft des Volkes“. Der Vorstand muß
„nationalsozialistischer oder nationaler Gesinnung sein“. Zum Vereinsführer
wird Wilh. Felting, zu seinem Stellvertreter und Oberst Gustav Ebbinghaus
gewählt. Der „Vereinsführer“ ernennt u.a. zu seinen Mitarbeitern Richard
Scharfenberg als Schatzmeister und Gustav Betzler als 1.Schriftführer. Im
Juni ordnet der Reichssportführer an, daß alle Schützenvereine sich dem
Deutschen Schießsportverband anzuschließen haben. Wer nicht beitritt, darf
kein Schützenfest mehr feiern. |
Die
Schießgesellschaft hält ein Preisschießen ab. |
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Nach
6jähriger Pause wird das Schützenfest in Kamen vom 31.8. - 2.9. gefeiert. Den
Königsthron erobert Theodor Tschöke, zur Königin nimmt er Frau Hedwig
Ebbinghaus (1905-1971). Neu im Programm: am Montag nach dem Fest gibt
der Heidewirt Paul Müller ein Konzert mit "Deutschem Tanz." |
|
1935 |
Der
Vereinsführer W. Felting ernennt auf der Generalversammlung Heinrich Frieling
zum neuen 1. Schriftführer. Die
Versammlung endet mit dem damals üblichen Ergebenheitsritual gegenüber der
politischen Führung. |
In
der Schützenheide findet ein Karnevalsfest statt. Die Sportschützen erhalten
einen 50m KK-Schießstand und eine Einrichtung zum Pistolenschießen. |
|
1936 |
Auf
der Generalversammlung wird bekanntgegeben, daß in diesem Jahr ein
Schützenfest, ein Karnevalskränzchen und im Herbst ein
Kompanievergleichsschießen stattfinden. |
Das
Regiment gibt sich zum Fest eine neue Ordnung. Statt der 4 Kompanien treten
nur noch eine Avantgarde unter Hauptmann Karl Ebbinghaus und eine
Landsturmkompanie unter Hauptmann Heinrich Stöckel auf. Festtage sind der
31.7. bis 2.8.. Der Königsschuß fällt dem Bäcker Werner Schmidt (1903-1948)
zu. Zur Königin nimmt er sich Frl. Erna Rumpf. Der Schlußappell des
Landsturms findet am 12.9. bei L. Kümper am Rathaus, der der Avantgarde bei
F. Tillmann statt. |
|
Im
Herbst werden der Westfälische und der Deutsche Schützenbund aufgelöst und in
den neuen Deutschen Schützenverband überführt. |
|
Auf
einer Generalversammlung im Oktober gibt die Vereinsführung den Beitritt zum
Westf. Heimatbund bekannt, was auch zur Pflege der plattdeutschen Sprache
verpflichtet. Deshalb gibt Pastor Fritz Ebbinghaus eine
"herzerfrischende, humorvolle Vorlesung" in der Sprache unserer
Vorfahren. |
|
Im
Rahmen einer heimatkundlichen Ausstellung werden die alten Vereinsfahnen und
Königsorden gezeigt. |
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1937 |
Am
1. Ostertag veranstaltet der Verein ein Konzert mit Tanz. Der Heidewirt
Hermann Böttcher läßt dazu ein Osterfeuer abbrennen. In der
Generalversammlung vom 3. Juli ernennt der Vereinsführer seine engeren
Mitarbeiter. Zum neuen Oberst beruft er Karl Ebbinghaus, er folgt seinem
Vater Gustav Ebbinghaus nach, der Ehrenoberst wird. Das Regiment kehrt wieder
zur alten Kompaniegliederung zurück. Auf dem Regimentsappell vom 28. Juli werden
folgende Hauptleute gewählt: Karl Reimer (1. Komp.), Ernst Lohsträter (2.
Komp.), Josef Scholz (3. Komp.) und Werner Schmidt (4. Komp.). Letzterer ist
noch Schützenkönig, deshalb ernennt er Heinrich Ring zu seinem
Stellvertreter. |
Die
Ortsgruppe der NSDAP erklärt die Kinderschützenfeste als unerwünscht. Im
August startet ein Sommerfest unter Mitwirkung des MGV Einigkeit und der
Kapelle Herzog. KK-Schießen und Tanz stehen auch auf dem Programm. |
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1938 |
Der
Vorstand nennt sich nun "Führerrat." Neu in ihre Ämter gelangen:
Rendant Paul Freisendorf und 1. Schriftführer Ernst Jacobi. Das Schützenfest
wird auf die Tage vom 24. bis 26. Juni festgelegt. Laut Vorschrift des
Deutschen Schützenverbandes findet vorher ein Scheibenkönigsschießen statt,
das von Willi Klinkmann gewonnen wird. Die traditionelle Königswürde erringt
der junge Oberst Karl Ebbinghaus, seine Königin wird Frau Erna Reimer. Zum
neuen Oberst wird am Festsonntag der bisherige Major Louis Kümper ernannt. |
1940 |
Der
2. Weltkrieg ist im vollen Gange. Am 31. März wird eine Generalversammlung
abgehalten. Die Reihen der Schützen haben sich durch Einberufungen zum
Kriegsdienst gelichtet. |
4. Friedliche Zeiten – Fröhliche Feste
Die Vereinsgeschichte seit 1950
Das
Ende des 2. Weltkrieges brachte für die Deutschen einen ungeheuren Einschnitt
in ihr politisches und kulturelles Leben. Das Elend war riesengroß, und alle
Kräfte wurden für den Wiederaufbau benötigt. Die westlichen Siegermächte
begannen, die Deutschen in ihrem Besatzungsgebiet allmählich an einen
demokratischen Aufbau von Staat und Gesellschaft zu gewöhnen. Alles, was nur
irgendwie den Anschein hatte, in das gedankliche Umfeld des Nationalsozialismus
und Militarismus zu gehören, sollte keine Rolle mehr spielen dürfen. Dazu
zählten die Sieger auch die Schützenvereine. Sie wurden verboten, und, wie im
Falle des Bürgerschützenvereins Kamen, ihr Vermögen wurde beschlagnahmt und
einer Sonderverwaltung unterstellt. So konnten sich die Kamener Schützen erst
nach Gründung der Bundesrepublik wieder sammeln und ein Vereinsleben aufbauen.
1950
beginnt eine großartige Zeit des Aufschwungs und der erneuten Vereinsblüte. Bis
2008 konnten in friedlichen Zeiten 29 Schützenfeste gefeiert werden, die dank
des selbstlosen Einsatzes vieler Vereinsmitglieder zumeist große Volksfeste
sind, die noch lange in Erinnerung bleiben werden.
Das
Vereinsleben heute ist geprägt von der Pflege alter Traditionen sowie des
Schießsportes, wobei der Geist kameradschaftlicher Eintracht oberste
Verpflichtung ist.
1950 |
ist
das Jahr des Neubeginns. Die Schützen blasen zum Sammeln. Die alten Kompanien
sammeln ihre Mitglieder, die überlebt haben und die aus der
Kriegsgefangenschaft heimgekehrt sind. Ein erstes Treffen in der Gaststätte
Ring beschließt unter Karl Ebbinghaus eine Versammlung zur Neugründung. Am 3.
Juni findet im Gasthof Rieder die Gründungsversammlung statt, 44 Schützen
sind anwesend. Eine Mitgliederversammlung wählt am 23. August einen neuen
Vorstand für den Verein, der sich nun "Schützenverein Kamen 1950"
nennt. Ihm gehören an: |
|
1.
Vorsitzender: Hans Dolle 2.
Vorsitzender: Karl Ebbinghaus 1.
Schriftführer: Walter Bahr 2.
Schriftführer: Gustav Adolf
Berensmann 1.
Kassierer: Robert Blankenstein 2.
Kassierer: Gustav Menne sowie
als Beisitzer: Paul Hagedorn, Karl Reimer, Ludwig Kümper und Gustav Fluhme. |
Letzterer
fungiert auch als amtlich bestellter Verwalter für das beschlagnahmte
Vermögen des alten Bürger-Schützenvereins. |
|
|
Der
Vorstand findet denkbar schlechte Startbedingungen vor. Der alte Schützenhofsaal
war ebenso wie der Saal Scholz Opfer des Bombenhagels geworden, der Saal in
der Schützenheide von den Engländern beschlagnahmt, und die Stadt Kamen hegt
Pläne, die volle Verfügungsgewalt über die Schützenheide zu erlangen, um sie
als Siedlungsgelände zu verkaufen. |
|
Zunächst
beschließt der Vorstand, unverzüglich neue Statuten auszuarbeiten, sich in
das Vereinsregister eintragen zu lassen und die Übertragung der gesperrten
Vermögenswerke zu beantragen. Fortan soll der Geist der kameradschaftlichen
Eintracht der alten Schützenbrüder, frei von Militarismus, das Vereinsleben
bestimmen. Der Verein tritt dem Westfälischen Schützenbund bei. Daß
die Jahre der schrecklichen Gewaltherrschaft noch Befürchtungen in Teilen der
Bevölkerung hinterlassen haben, zeigt sich, als der neue Verein seine
Eintragung ins Vereinsregister beantragt. Der Hauptausschuß des Stadtrates
spricht sich mehrheitlich gegen die Eintragung aus, mit der Begründung, „daß
durch den neuen Schützenverein wieder der militärische Geist gefördert
würde“. |
|
Zu
Hauptleuten für die 4 Kompanien werden ernannt bzw. wiederernannt: |
1.
Kompanie: Karl Reimer 2.
Kompanie: Fritz Tillmann 3.
Kompanie: Ernst Henter 4.
Kompanie: Heinrich Ring. |
|
|
Noch
im Herbst (29.09. bis 01.10.) findet
ein Erinnerungsfest statt, auf dem auch das Gedenken an die Toten des Krieges
ihren Platz hat. Das Festessen beim Biwak "Erbsensuppe mit Speck"
aus der Gulaschkanone schmeckt allen herrlich. Am ersten Abend erklingt der
Zapfenstreich. Die Presse berichtet im Vorfeld, daß die Vorbereitungen der 2.
Kompanie von Hauptmannt Wilhelm Kalle, die der 4. Kompanie von Hauptmann Karl Bittmann geleitet werden. |
1951 |
Das
Jahr beginnt verheißungsvoll. Der sogenannte Organisationsausschuß für
gesperrte Vermögen in Celle teilt mit, daß die Rückübertragung des
Vereinsvermögens in Kürze erfolgen wird, was dann auch geschieht. |
|
Eine
alte Tradition wieder aufnehmend, wird am Rosenmontag eine
Karnevalsveranstaltung aufgezogen. Diesem Kostümfest werden noch viele
nachfolgen. |
|
Der
Vorstand beschließt, vom 29.06. bis zum 01.07. das erste Schützenfest nach
dem Kriege zu feiern. |
Am
06.05. wird Oberst Louis Kümper vom Vorstand an Stelle von Oberst Karl
Ebbinghaus, der noch als König amtiert, mit der Führung des Regiments zum
Schützenfest beauftragt. |
|
Zur
Vorbereitung des Festes finden nach alter Übung Kompanieappelle und
Ausmärsche zur Schützenheide statt. Mit dabei, unter dem Kommando von
Hauptmann Ring, auch eine "Weiber"- oder "Nylonkompanie",
Vorläuferin für die spätere Frauengruppe des Vereins. |
|
Das
Fest selbst wird ein riesiges Volksfest. Ganz Kamen ist auf den Beinen. Neuer
König wird Paul Hagedorn, der Frieda Menne zur Königin erwählt. Das
Königspaar präsentiert sich im Festzug der Kamener Bevölkerung, die den
Marschweg in dichten Reihen säumt. Vor der Parade ein Bild Kamener
Urwüchsigkeit: Franz Beckhaus hilft dem schwergewichtigen Oberst Louis Kümper
mit einer Trittleiter, sein stämmiges Pferd zu besteigen. Die Festmusik führt
die Bergkapelle Monopol aus unter dem Kapellmeister Franz Vogt, mit seinem
riesigen Schnauzbart eine imposante Erscheinung. Diese Kapelle hat in den
Folgejahren noch viele Feste mitgestaltet. An der Polonaise auf dem Markt
nehmen etwa 500 Paare teil. Ca. 8000 Menschen schauen dem Ereignis zu.
Erwähnenswert: der Königsvogel entstand in der Werkstatt des
Schreinermeisters Erich Hünerbein. Aus seiner Hand und später aus der seines
Nachfolgers und Schwiegersohns Karl Heinz Blaschke stammen bis 2008 alle
Adler der Kamener Schützenfeste. |
|
1952 |
Die
Vorstandswahlen vom 12.01. bringen Veränderungen: |
|
neuer
1. Vorsitzender: Karl Ebbinghaus neuer
2. Vorsitzender: Theodor Mürmann neuer
1. Schießwart: Erich Brosig als Nachfolger von Julius Pankok, |
Louis
Kümper wird als Oberst bestätigt. Auf Beschluß der Jahreshauptversammlung
werden die 4 Hauptleute in den Vorstand aufgenommen. |
|
|
Im
Sommer findet ein Regimentsbiwak in der Schützenheide statt. Am 28. August
stirbt der langjährige und letzte Vorsitzende des alten
Bürgerschützenvereins, der Zeitungsverleger Wilhelm Felting. An seinem Grab
singt der MGV Einigkeit. |
1953 |
Anfang
des Jahres wird die Renovierung des Schießstandes in der Schützenheide
abgeschlossen. Das
Jahr steht im Zeichen des Schützenfestes vom 03. - 06.07.. Vor dem Fest
stehen auch ein Biwak und ein Kinderschützenfest auf dem Programm. 300 Kinder
ziehen vom Schützenhof zur Schützenheide. Kinderschützenkönig wird der
10jährige Klaus Brand. |
Das
Fest selbst ist wieder ein echtes Volksfest. Die Königswürde fällt dem
Möbelkaufmann Karl Reimer zu, Hauptmann der 1. Kompanie. Genau 600 Schuß hat
der Holzadler ausgehalten. Bei allen kommenden Festen ist nun die Schußzahl
bekannt. Königin ist Klara Mork. Sie stiftet dem Verein ein Königinnendiadem.
Die Führung der 1. Kompanie übernimmt Ernst Flacke. Im
Juni löst eine Mitgliederversammlung den alten Bürgerschützenverein formell
auf. |
|
1954 |
Die
Jahreshauptversammlung wählt am 09.01. Herbert Gerdes zum 1. Kassierer. Die
3. Kompanie erringt beim Vergleichsschießen einen Wanderpreis des Obersts.
Beim Kostümfest am Karnevalssamstag (27.02.) treten die Roten Funken aus
Dortmund auf. |
Am
28. und 29. August finden wieder Biwak und Kinderschützenfest statt. |
|
An
den Baulichkeiten in der Schützenheide treten Bergschäden auf. |
|
1955 |
Im
Regiment ergeben sich Veränderungen: Karl Ebbinghaus übernimmt wieder die
Führung als Oberst. Die Spitzen der neugebildeten Bataillone werden mit
Gustav Menne (1. Bat.) und Ernst Henter (2. Bat.) besetzt. Der neue Hauptmann
der 3. Kompanie heißt Ernst von der Heide. Die 4. Kompanie führt Günther Vogel.
Vor dem Fest werden einheitliche Schützenröcke beschafft, zunächst nur für
den Regimentsstab und die Fahnenabordnung. Schützenfest ist vom 08. - 11.07.
unter dem Königspaar Xaver Quante und Auguste Henter. Auch der Reiterverein
nimmt am Fest teil. Seine Ehrenformation wird noch bei vielen Schützenfesten
dabei sein. Die neue Königin stiftet die erste Königinnenschärpe. |
1956 |
Ehrenmitglied
des Vereins wird neben anderen der Lehrer Rudolf Spengler. Aus seiner Feder
stammt eine Vereinschronik der Jahre 1920 bis 1950. |
|
Auftrieb
des Schießsports. Der Verein stiftet den Julius-Pankok-Karl-Zumbansen-Pokal.
Die Kompanien haben eigene Schießstände in den Gastwirtschaften Hoselmann,
Tillmann, Hägerich und Biermann. |
|
Der
16.09. ist ein großer Tag für den Verein: Landrat Heinrich Renninghoff weiht
in der Schützenheide die neue Vereinsfahne und betont dabei die Förderung von
Harmonie und Einigkeit unter Kamens Bürgerschaft durch den Schützenverein.
Die Fahne wurde nach einem Entwurf vom Schützenbruder Herbert Gerdes von der
Firma Carl Koch in Coburg hergestellt. |
|
Im
November verschwindet ein Stück alter Kamener Tradition: Der Schützenhof wird
abgerissen (heute Standort Schuhhaus Wolter). |
1957 |
Die
Jahreshauptversammlung beschließt, zum bevorstehenden Fest eine Königskasse
einzurichten, in die die interessierten Schützen einzahlen. Großes Programm
schon vor dem Fest: Offiziersappell, 2 Appelle der Kompanien, Ausmarsch in
die Schützenheide zum Exerzieren und schließlich ein Biwak fordern die
Einsatzbereitschaft der Schützen. Festtage
sind der 12. - 15.07.. Am Freitagnachmittag vor dem Festbeginn mit dem Großen
Zapfenstreich zwischen den beiden Kirchen, legt eine Abordnung erstmals zum
Totengedenken einen Kranz vor dem Holzkreuz des neuen Ehrenmals auf dem
Friedhof nieder. Oberst Karl Ebbinghaus betont dabei, daß Schützenfeste auch
in der Vergangenheit immer schon mit einem Totengedenken begonnen wurden.
Erstmals gibt mit Hubert Beckmann wieder ein Kamener Bürgermeister den
Ehrenschuß beim Vogelschießen ab. In einer kurzen Ansprache hebt er die
Kameradschaft im Schützenverein hervor. Der Königsschuß gelingt Theo
Herrmann, seine Königin ist Christel Neff.
|
|
In
diesem Jahr dichten Franz Pusch und Heinrich Mertens das Regimentslied. |
1958 |
Am
1. Januar zählt der Verein 223 Mitglieder. Xaver Quante wird zum 2.
Vorsitzenden gewählt, Vorsitzender Karl Ebbinghaus zum Präsidenten ernannt.
Karl Reimer übernimmt die Führung des 1. Bataillons, Gustav Ebbinghaus die
der 1. Kompanie. Höhepunkt des Jahres ist der Königsball (erstmals nach dem
Kriege) im Juni, zu dem alle ehemaligen Könige und Königinnen eingeladen
werden. |
1959 |
Vorsitzender
und Oberst Karl Ebbinghaus legt das Amt des Obersts nieder. Zum Nachfolger
wird Major Heinrich Ring (1905 – 1977) gewählt. Die 2. Kompanie wird
noch von Oberst Karl Ebbinghaus zur Fahnenkompanie bestimmt. Als Festtermine
werden der 10. - 13.07. festgelegt. Orte des Festes: der Zapfenstreich in der
Senke zwischen den beiden Kirchen, das Festzelt auf dem Neumarkt,
Vogelschießen natürlich in der Schützenheide. Der Spielmannszug "In
Treue fest" Heil und die Bergkapelle Monopol sind dabei. Die Heiler
Musiker begeistern alle Zuhörer auch bei vielen kommenden Festen durch ihr
hervorragendes Spiel. Für die Festmusik im Zelt ist das Bergorchester Haus
Aden unter Albert von der Heyden engagiert, das mit der Uraufführung des
"Kamener Schützenmarsches" von Josef Simon an die Öffentlichkeit
tritt. Das Königspaar des Festes heißt Gustav Menne und Lina Hünerbein. Zum
letzten Mal wird ein König mit der alten Königsschärpe dekoriert. |
1960 |
Robert
Blankenstein ist 1. Schriftführer. |
Der
Königsball ist Höhepunkt des Jahres. In der Zukunft wird er im
schützenfestfreien Jahr stets das Hauptereignis ein. Am Jahresende stehen 272
Schützen und Schützinnen in der Mitgliederliste. |
|
1961 |
Zur
Förderung der Jugendarbeit wird erstmals ein Jugendwart gewählt (Alfred Holtmann,
bis 1966. Es folgen Jahre der Stagnation). Das Schützenfest umfaßt die Tage
vom 30.06. - 03.07.. Der Königsschuß gelingt August Wilhelm Hofmeister,
genannt "Auwi", der seine Frau Ruth zur Königin nimmt. Der neue
König wird als erster mit einer Königskette proklamiert. Bei der Proklamation
wird ein Königstrunk kredenzt, wozu der silberne Königspreislöffel des Jahres
1834 dient, der von der Familie Frieling dem Verein geschenkt wurde. Den
alten Markt schmücken erstmals städtische Fahnen. |
In
diesem Jahr stirbt Altoberst Louis Kümper (geb. 1887). |
|
Oberstleutnant
Wilhelm Kaiser übernimmt die Regimentsführung an Stelle des erkrankten
Obersts Heinrich Ring. |
|
Die
Sportschützen erbauen sich einen Schießstand im Garten des Hotels Bergheim
und weihen ihn am |
|
1962 |
299
Mitglieder gehören dem Verein an. |
Jahreshauptversammlung:
Alexander Koepe wird 1. Kassierer. Irmgard Mielke gründet die Frauengruppe
der 2. Kompanie, Oberst Willi Kaiser übergibt einen Fahnenschrank seiner
Bestimmung. Derzeitiger Hauptmann der 4.Kompanie ist Paul Krause. |
|
1963 |
Xaver
Quante (1909 – 1990)
übernimmt das Amt des 1. Vorsitzenden (zunächst kommissarisch) an Stelle des
erkrankten Karl Ebbinghaus. Paul Felske übernimmt als Hauptmann die 3.
Kompanie. Kurt Timmler wird neuer 2. Vorsitzender. Das Schützenfest findet
vom 28.06. bis 01.07. statt. Glücklicher Königsschütze ist Gustav Ebbinghaus,
seine Frau Marianne wird Königin. Das Festzelt steht auf dem Neumarkt
(Schulhof der Falkschule), wo auch die Polonaise aufgeführt wird. |
Es
ist üblich geworden, am Montag nach dem Fest einen Kehraus zu veranstalten,
bei dem die Schützen ganz zivil mit ihren Gästen feiern. Für Stimmung sorgt
in diesem Jahr die Kabarettistin Anny Werner. |
|
1964 |
Die
Generalversammlung wählt Joachim Trautwein zum 1. Kassenwart. Der Königsball
in der Schützenheide am 19. September ist der Mittelpunkt des
gesellschaftlichen Vereinslebens. Viele Gastkönigspaare nehmen teil.
Besonders geehrt wird die Alterskönigin Charlotte Mertin. |
Am
23. Oktober wählt das Offizierskorps August Wilhelm Hofmeister (1924 – 2003) zum Oberst, nachdem
Oberst Wilhelm Kaiser sein Amt aus Gesundheitsgründen niedergelegt hat.
Kaiser ist den Schützen als besonders schneidiger Kommandeur in Erinnerung
geblieben, der schon in den 50er Jahren als Regimentsadjutant maßgeblich die
Feste vorbereitet hat. |
|
Der
neue Oberst setzt mit straffer Hand die Arbeit seines Vorgängers fort. In
seiner Amtszeit läßt er die alten soldatischen Schulterstücke auf den
Schützenröcken durch diejenigen der Forstbeamten ersetzen. |
|
1965 |
Die
Jahreshauptversammlung bestätigt den neuen Oberst „Auwi“ Hofmeister und den
neuen Schießwart Friedrich Hufelschulte. Am 1. Januar hat der Verein 310
Mitglieder. |
Auf
dem Galaappell des Offizierskorps am 16.06. stiftet König Gustav Ebbinghaus
eine neue kleine Königskette, die alte schwere Kette soll nur noch bei
hochoffiziellen Anlässen getragen werden müssen. |
|
Festtage
sind der 18. bis 21.06.. Der neue König Heinz Quellenberg und an seiner Seite
Irmgard Mielke als Königin "regieren" die Kamener Schützen. Zu
diesem Fest prangt das Rathaus zum ersten Mal nach dem Krieg im offiziellen
städtischen Fahnenschmuck. |
|
1966 |
Im
Juli nehmen die Sportschützen an einem internationalen Wettbewerb in
Ängelholm teil. |
Am
17. September auf dem Königsball überreicht der Waffenschmied Max Berger dem
amtierenden König einen eigenhändig angefertigten Ehrendegen. Es ist der
Beginn einer Tradition, derzufolge der ehemalige König diesen Ehrendegen auf
dem Königsball seinem Nachfolger weitergibt. |
|
1967 |
Wieder
ist Schützenfestjahr. Das Fest wird auf die Tage vom 14.07. bis 17.07.
gelegt. Beim Gala-Offiziersappell vor dem Fest begrüßt die Vereinsspitze die
Sport-Schützen des Schießklubs aus Kamens Partnerstadt Ängelholm in Schweden,
an der Spitze ihr Präsident Åke Lindblom. Die
Schweden bereichern das Fest und nehmen auch am Festzug teil. Lothar Heinrichsmeyer übernimmt den Vorsitz im
WSB-Schützenkreis Kamen, später in Unna-Kamen umbenannt. |
Das
neue Königspaar Gerd und Marianne Muermann wird als letztes nach alter
Tradition auf dem Königshügel in der Schützenheide proklamiert. Es soll 3
Jahre lang amtieren, weil man das nächste Fest wegen des 150jährigen
Jubiläums erst 1970 feiern will. Bei der Proklamationszeremonie wird der
Ehrentrunk in einem Silberpokal kredenzt, den das Ehepaar Hofmeister 1963 dem
Verein gestiftet hat. Schauplatz der Polonaise ist nicht der Alte Markt
sondern der Schulhof der Falkschule in der Nähe des heutigen Neumarktes, wo
das Festzelt steht. Die
musikalische Begleitung des Festes führen das Werksorchester Haus Aden, der
Spielmannszug Heil und das Freie Fanfarencorps Kamen durch. |
|
König
Gerd und Königin Marianne eröffnen neue Traditionen. In der Weihnachtszeit
besuchen sie mit einer Schützenabordnung das städtische Altersheim und
bewirten die Senioren mit Kaffee und Kuchen. In den Erinnerungsorden dieses
Königspaares an der Königskette ist zum ersten Male auch der Name der Königin
eingraviert. |
|
Nach
längerer Unterbrechung findet in diesem Jahr wieder ein Kinderschützenfest
statt (8. Juli). Burkhardt Seewald eröffnet eine neue Königsreihe. Der
Kinderkönig trägt seitdem eine Kette mit den Erinnerungsmedaillen der
einzelnen Kinderkönigspaare. |
|
1968 |
Karl
Reimer wird wieder zum 2. Vorsitzenden gewählt. In diesem Jahr findet der
traditionelle Königsball statt. Wieder einmal Bangen um die Schützenheide.
Doch Verkaufspläne müssen erfreulicherweise nicht realisiert werden. Wegen
der 3-Jahresspanne zwischen den Festen 1967 und 1970 will die 1. Kompanie
nicht auf ein Vogelschießen verzichten und begründet eine eigene Tradition
mit einem Kompaniekönigsschießen. |
1969 |
Lothar Heinrichsmeyer wird von der
Generalversammlung als Jugendleiter bestätigt. Die 2. Kompanie richtet wieder ein
Karnevalsfest bei Tillmann aus. Ende September trifft sich das Regiment zu
Biwak und Kinderschützenfest bei Düfelshöft in Südkamen. |
1970 |
Jubiläumsjahr. Am 1. Januar 277
Mitglieder. Die Generalversammlung wählt Gerd Muermann zum 1. Schriftführer
als Nachfolger von Robert Blankenstein. Wechsel in den Kompanieführungen:
Gerd |
Die
Entwürfe für die Werbeplakate, die Titelseite des Festbuches und das
Festabzeichen fertigt die Künstlerhand von Herbert Gerdes. |
|
|
Das
Festprogramm erstreckt sich über 9 Tage. Die Festrede der
Eröffnungsveranstaltung am 21. Juni in der Konzertaula hält Landrat Jürgen
Girgensohn. Darin weist er dem Schützenverein für die Zukunft die |
|
Am
23. Juni findet ein Großer Heimat- und Schützenabend im Zelt auf dem Neumarkt
statt, zu dem insbesondere die befreundeten Vereine eingeladen sind.
Hausfrauennachmittag, Gala-Offiziersabend der Kamener Schützenvereine und
Jugendtanz schließen sich an den folgenden Tagen an. Das
eigentliche Fest vom 26. bis 29. Juni nimmt den traditionellen Verlauf.
Höhepunkte sind der Zapfenstreich zwischen den Kirchen mit dem Spielmannszug
Nordbögge und der Bergkapelle Monopol, dann das Vogelschießen in der
Schützenheide, aus dem Heinz Bachmann als Jubiläumskönig hervorgeht. Königin
an seiner Seite ist Ehefrau Maria. Vor dem Schießen zelebrieren Geistliche
beider Konfessionen vor den Schützen einen feierlichen Feldgottesdienst.
Damit wird eine neue Tradition geschaffen. Diese Feier eröffnet bis heute
jedes Vogelschießen. Der geplante große Festumzug mit 22 Vereinen und 30
Fahnenabordnungen muß allerdings wegen starken Dauerregens abgesagt werden.
Er wäre der größte in der bisherigen Vereinsgeschichte gewesen. Jedoch kann
wenigstens die Polonaise wieder auf dem Markt stattfinden. Für festliche
Ballmusik sorgt das Musikkorps der 7. Panzergrenadierdivision unter Leitung
von Major Uhlemann. Auch
die Sportschützen treten mit eigenen Jubiläumsveranstaltungen auf. Die
Stadtmeisterschaften werden ausgerichtet, ebenso ein offenes Schießen, ein
Jubiläumspokalschießen und ein Pokalschießen Ängelholm - Kamen. Der
Bürgermeister ehrt die Sieger. |
|
In
diesem Jahr beginnt die 3. Kompanie mit einer Tradition, jährlich einen
Kompaniekönig auszuschießen. |
Das
ereignisreiche Jahr klingt aus mit der Bewirtung der Senioren im Altersheim
mit Kaffee und Kuchen durch das neue Königspaar. |
|
1971 |
Die
Jahreshauptversammlung wählt Gustav Ebbinghaus zum 2. Vorsitzenden. Das
Feiern kommt auch in diesem Jahr nicht zu kurz: Karnevalsfest, Hofball bei
König Bachmann, Biwak auf der Besitzung von Gerd Muermann (Ponderosa) in
Overberge, Königsball bei Bergheim. Am
23. September stirbt im Alter von
fast 71 Jahren Ehrenpräsident Karl Ebbinghaus. |
1972 |
Zu
Jahresanfang 325 Mitglieder. |
Wieder
wird vom 28. bis 31.07. ein Schützenfest nach alter Tradition gefeiert.
Gustav Schmidt gelangt zu Königsehren, seine Frau Annemarie wird Königin.
Erste Amtshandlung der neuen Majestät während des Königinnenfrühstücks:
Vorgänger Heinz Bachmann ernennt er zum Major und Kommandeur des 2.
Bataillons. Beim Festzug gefällt dem Publikum besonders ein 70 Mann starkes
Musikkorps der englischen Garnison in Werl. Die Polonaise findet wieder auf
dem alten Markt statt. |
|
Königin
Annemarie stiftet in ihrer Regentschaftszeit die 2. Königinnenschärpe. Der
Kronprinz des Festes, Henner Pätzold, stiftet eine Kronprinzenkette. |
|
1973 |
01.01.:
353 Mitglieder. Die Generalversammlung nimmt eine neue Satzung an und wählt
Wilhelm Erger zum 1. Geschäftsführer. Ein
Festausschuß unter Heinz Bachmann führt erstmalig einen Rosenmontagsball
durch. Besondere Attraktion ist die Stiftung des Vereinsordens "Kömscher
Bleier", der an Kamener Bürger verliehen werden soll, die sich um das
gesellschaftliche Leben in der Stadt besonders verdient gemacht haben. Als 1.
Träger wird Herbert Heitfeld, der Vorsitzende des Heimat- und
Verkehrsvereins, dekoriert. Dabei auf dem Rosenmontagsball auch Prinzenpaar
und Prinzengarde des Karnevalsvereins "Blau-Weiß Bergkamen". Im
Sommer findet ein Ausmarsch zum Schützenfest in Hopsten statt, dem Heimatort
des amtierenden Königs. Höhepunkt
im Herbst ist der Königsball, der erstmals im Foyer der Konzertaula
veranstaltet wird. Zur Vorweihnachtszeit besucht das Königspaar wieder die
Senioren, wobei König Gustav höchstpersönlich mit eindrucksvollem Baß einige
Lieder vorträgt. |
|
Die
Kamener Sportschützen unterliegen im Vergleichskampf den Ängelholmer
Sportschützen. |
1974 |
01.01.:
374 Mitglieder. Peter Jäger wird 1.
Jugendleiter. Wieder findet ein Rosenmontagsball statt. Mit dem
"Kömschen Bleier" ehrt der Verein Hans Thiemann, den langjährigen
Vorsitzenden des VfL Kamen. Zu
den Vorbereitungsveranstaltungen zum Schützenfest gehört auch ein Biwak auf
der Ponderosa in Overberge. Diese Besitzung von Gerd Muermann ist in den
kommenden Jahren noch häufiger Schauplatz von Regiments- und
Kompanieveranstaltungen. |
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Der
Zapfenstreich zum Fest am 17.05. bringt eine einmalige Ausnahme von üblichem
Ritual. Das beteiligte Luftwaffenmusikkorps darf das Musikstück "Der
Große Zapfenstreich" bei Schützenfesten nicht aufführen, sondern nur bei
staatlichen Anlässen. Statt dessen erklingt ein Schützenhalali. Zum letzten
Male rahmen die beiden Kirchen diesen feierlichen Festakt zu Ehren der
scheidenden Majestäten ein. |
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Die
Sportschützen sind wieder einmal in Ängelholm, können jedoch den Wanderpokal
im Vergleichsschießen nicht gewinnen. Er bleibt in Schweden. |
1975 |
21.02.
Generalversammlung: Gustav Ebbinghaus wird zum 1. Vorsitzenden gewählt. Heinz Weltermann ist kurzzeitig 1.
Sportwart, im Herbst übernimmt Klaus Lenz diese Aufgabe. |
Rosenmontagsball:
Bürgermeister Friedhelm Ketteler wird 3. Träger des Ordens "Kömscher
Bleier". |
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Im
September stellt Oberst August Wilhelm Hofmeister sein Amt zur Verfügung. Das
Offizierskorps wählt Gustav Ebbinghaus zu seinem Nachfolger. Die Schützen
danken "Auwi" Hofmeister mit der Verleihung des Titels
"Ehrenoberst". |
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Auf
dem Königsball im November wird der bisherige Vorsitzende Xaver Quante für
seine Verdienste mit der Kölner Medaille des Deutschen Schützenbundes
ausgezeichnet. |
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1976 |
20.02.
Die Generalversammlung wählt Gerd Muermann zum 1. Vorsitzenden. |
Rosenmontagsball:
der bekannte Kamener Rechtsanwalt und Mitglied der 3. Kompanie Dr. Josef
Weskamp erhält als 4. Träger die Auszeichnung "Kömscher Bleier". |
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Veränderungen
im Regiment: Heinz Werner Mork übernimmt als Hauptmann die 1. , Heinz
Quellenberg die 2. Kompanie. Erich Hünerbein ist nun Major und Kommandeur des
1. Bataillons. |
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Zum
Schützenfest vom 11. - 14.06. läßt sich der Festausschuß etwas Besonderes
einfallen. Es erscheint eine eigene Festzeitschrift. 1. Schriftführer Karl
Kemna (Nachfolger von G. Muermann)
ist auch ihr Redakteur (bis 1982),
der bekannte Journalist Otto Birkefeld arbeitet mit. Von nun an wird zu jedem
Fest eine Festzeitung herausgegeben, in der nicht nur Festinformationen,
sondern auch Beiträge zur Geschichte des Schützenvereins Kamen und seiner
Feste veröffentlicht werden. Der
Königsschuß des Festes gelingt dem begeisterten Schützen Theo Wilking, Gattin
Hildegard wird Königin. Dieser Königsschuß macht Vereinsgeschichte, 1123
Schuß waren nötig, den stolzen Holzvogel zur Strecke zu bringen. |
1977 |
Die
Generalversammlung bestimmt Peter Petersen zum 1. Schriftführer. Dieter Lambrecht übernimmt die
Jugendgruppe. Den Rosenmontagsball in der Konzertaula verläßt
Stadtdirektor Fritz Rethage als 5. Träger des Ordens "Kömscher
Bleier". |
Kinderschützenfest,
Regimentsbiwak und Königsball sind weitere erwähnenswerte Ereignisse des
Jahres. König Theo und Königin Hildegard besuchen behinderte Kinder. |
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Zu vermelden ist der Beginn einer Partnerschaft,
die lange Jahre Bestand haben wird. Der Verein knüpft über die 1. Kompanie
Kontakte zu einer Instandsetzungsausbildungskompanie der Bundeswehr in
Königsborn. Im September nehmen die Schützen an einem Gästeschießen der
Bundeswehr in Dortmund-Buschey teil. |
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1978 |
Die
Generalversammlung bestätigt Heinz Rabe als 1. Sportleiter. Schon wieder ein neuer Jugendleiter:
Karl-Heinz Kranz, er stirbt 1980 mit nur 37 Jahren. Das
Schützenfest im öffentlichen Teil beginnt mit dem Zapfenstreich am 19.05. und
endet mit dem Festausklang am 22.05.. Vor dem Fest wird eine bereits schon
früher übliche Zeremonie absolviert: es findet eine Vogeltaufe statt. Die
noch amtierende Königin Hildegard Wilking tauft den Königsadler auf den Namen
"Theo von Lodz". Ein populärer Schlager dieses Jahres und Ehemann
und König Theo sind die Paten. Der Zapfenstreich muß erstmals an den
Koppelteich an der Doppelturnhalle verlegt werden. Künftig wird er nur dort
stattfinden. Der Vogel fällt am 20. Mai unter Blitz und Donner. Der letzte
Schuß stammt von Wilhelm Erger, seine Frau Ingrid wird Königin. Im Festzug
wird, wie seit Jahren üblich, ein Kanonenwagen mitgeführt. Kanonier ist der
unvergessene Albert Schneider. |
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Im
Oktober nimmt der Verein am Westfälischen Schützentag in Warendorf teil. Für
die Teilnehmer ein unvergeßliches Erlebnis, den Festzug in der prächtig
geschmückten historischen Stadt mitmachen zu können. |
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Die
4. Kompanie eröffnet eine eigene Tradition. Durch Pfeilwerfen ermittelt sie
bei ihrem Oktoberfest eine Kompaniekönigin. |
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Am
05.12. stirbt der langjährige Vogelbauer und Kommandeur des 1. Bataillons
Erich Hünerbein. |
1979 |
Rosenmontagsball:
zum 6. Male wird der Orden "Kömscher Bleier" vergeben, neuer Träger
ist der Pädagoge und bekannte Dirigent Karl Mank sen.. |
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Das
Jahr schließt mit einem Mitgliederstand von 344. |
1980 |
Veränderungen
im Regiment: Heinz Quellenberg wechselt von der Spitze der 2. Kompanie als
Major in die Führung des 1. Bataillons. Neuer Hauptmann der 2. Kompanie wird
Werner Rolff. Der Journalist Gerd Schirrmeister tritt in die Redaktion der
Festzeitschrift ein. Er berichtet stets über die Ereignisse der vergangenen 2
Jahre und hält eine Festrückschau (bis
2000). Die
Planung sieht die Tage vom 16. - 19.05. für die Feier des Schützenfestes vor.
Beim Galaoffiziersappell vor dem Fest ernennt der amtierende König Wilhelm
Erger den Ehrenvorsitzenden Xaver Quante namens des Vorstandes zum
Ehrenpräsidenten. Vogeltaufe:
Der Vogel erhält den Namen "Oberst Gustav". |
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Das
neue Königspaar heißt Henner Pätzold und Hildegard Herkendell. Erstmals wird
in diesem Jahr mit einer alten Tradition gebrochen. Statt in einem Festzelt
findet das Fest in der Doppelturnhalle am Koppelteich statt. König Henner und
Königin Hildegard nehmen eine ältere Tradition wieder auf und besuchen in der
Weihnachtszeit das Seniorenzentrum. |
1981 |
Veränderungen
im Vorstand bringt die Generalversammlung vom 08.05.. Ulrich Beier wird 1.
Geschäftsführer, Walter Herkendell 1. Schriftführer. Ralf Becker wird als 1.
Sportleiter bestätigt. Die Jugendgruppe
leitet jetzt Norbert Redenz (bis 1986). |
Im
Juni feiert man gemeinsam Regimentsbiwak und Kinderschützenfest. Der
Königsball im Herbst bleibt durch die beliebte Tanzcombo unter Paul Adass in
guter Erinnerung. |
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1982 |
Erwin
Klus tritt in die Redaktion der Festzeitschrift ein. Er wird in den nächsten
Jahren (bis 1990) auch deren gesamte Organisation übernehmen. Das
diesjährige Schützenfest wird mit der Vogeltaufe eingestimmt. Königin
Hildegard tauft das hölzerne Federvieh auf den Namen "Don Alberto",
ein prophetischer Vorgang, wie sich zeigen wird. Das Vogelschießen am 22. Mai
entscheidet nämlich der Hauptmann der 4. Kompanie, Albert Höpner, für sich.
Schon beim Zug in die Schützenheide zum Schießen zog er alle Blicke des
Publikums auf sich, denn hoch zu Pferde war in Kamen schon lange kein Schütze
mehr durch die Stadt geritten. |
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Albert
Höpner und seine Königin Gerda Pillach gehen als "Blumenkönigspaar"
in die Vereinsgeschichte ein. Beim Festzug durch Kamen verteilen die beiden
1000 Blumensträußchen aus der Königskutsche. Beim Schützenfestkehraus tritt
der bekannte Sänger Wolfgang Sauer auf. Im
Juli nimmt das Regiment am Festzug zum 375jährigen Bestehen der
Schützenbruderschaft St. Johannes Baptist Neheim 1607 teil, ein
unvergeßliches Erlebnis. |
1983 |
Auf
dem Kostümfest im Februar wird Oberst Gustav Ebbinghaus 7. Träger des Ordens
"Kömscher Bleier". |
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Beschlüsse
der Generalversammlung: Auf Betreiben von König Albert Höpner werden ein
Bauausschuß und ein Förderkreis für den Umbau der Schützenheide eingesetzt.
Mit einer großzügigen und zukunftsweisenden Planung soll unser
Traditionsbesitz für die nachkommenden Schützengenerationen erhalten werden.
Die Vereinsmitglieder werden dafür gewonnen, unentgeltlich Arbeitsstunden
oder Spenden für das großartige Werk zu leisten. Der Umbau beginnt im Sommer. |
Die
Generalversammlung bestätigt Franz Meuser als 1. Sportleiter. Die
Sportschützengruppe gewinnt Auftrieb. Erstmals wird ein Trimmschießen für die
ganze Bevölkerung durchgeführt. Nach
einer Zeit unfruchtbarer Jugendarbeit wird Norbert Redenz 1. Jugendleiter
(bis 1986). |
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Im
Sommer Ausmarsch zum Schützenfest des Bürgerschützenvereins Arnsberg. Unser
Königspaar und sein Hofstaat erhalten viel Beifall für ihr Auftreten. |
Höhepunkt
des Jahres ist der große Königsball in der Doppelturnhalle, bei dem im
volkstümlichen Rahmen mit der Kapelle Egerland unter Kapellmeister Conny
Dellner rund 1000 Gäste mit unserem Königspaar feiern. |
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Ende
des Jahres gehören dem Verein 326 Mitglieder an. |
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1984 |
Die
Generalversammlung faßt am 11.02. wichtige Entscheidungen: Per
Satzungsänderung werden die Ämter eines Schatzmeisters, eines Koordinators
für die Vorbereitung von Veranstaltungen und eines Liegenschaftsverwalters
eingeführt. Die Hauptfeldwebel der 4 Kompanien gehören zukünftig zum erweiterten
Vorstand. Die Wahlen bringen neu in ihre Ämter: 1. Geschäftsführer Heinrich
Bachmann, 1. Schatzmeister Ulrich Beier, 1. Schriftführer Siegfried Zapf, 1.
Koordinator Erwin Klus. |
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Die
Hälfte der Grundfläche der Schützenheide geht aus dem Eigentum der Stadt
Kamen in das des Schützenvereins über. König
Albert Höpners Regentschaft neigt sich dem Ende zu. Seine Sammelaktion der
"guten Taten" zu Gunsten von Behindertenorganisationen und des
Sozialfonds des Bürgermeisters haben 23.515 DM erbracht. Die Summe wird am
14.05. im Sitzungssaal des Rathauses in Anwesenheit des Bürgermeisters und
des Stadtdirektors übergeben. |
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Die
neue Vogelstange, vom amtierenden König gestiftet, vom Schützenbruder Elmo
Deuse erbaut, wird beim Schützenfest eingeweiht, das erstmals an 2
Wochenenden vom 25.05. bis 03.06. stattfindet. |
Das
Vogelschießen auf den "Heideadler" (zur Erinnerung an den im Gange
befindlichen Umbau der Schützenheide) bringt uns mit Ralf Becker einen
Mitternachtskönig. Zur Mitregentin befördert er Ulrike Jäger. |
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Der
Umbau der Schützenheide geht zügig voran. Beim Feuerbiwak am 17.03. wird das
angefallene Altholz und Gestrüpp unter der Aufsicht der Kamener Feuerwehr in
Gegenwart von etwa 500 Gästen verbrannt. |
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Weitere
Etappe: Einweihung der neuerbauten Kegelbahnen und Übergabe an den Mieter,
den Verein Kamener Sportkegler, am 17.08.. Für die Sportschützen wird eine
moderne Achtbahnenschießanlage errichtet. Höhepunkt
des Jahres ist die Gesamteinweihung am 06.10., verbunden mit einem
Vogelschießen. Die Tageskönigswürde erringt Rosi Gehrmann als
"Heidekönigin". Albert Höpner wird zum "Ehrenbauleiter auf
Lebenszeit" proklamiert. 29
Schützen, die jeweils bis zu 1500 freiwillige Arbeitsstunden geleistet haben,
werden geehrt. Bemerkenswert
zu dem Umbau der Schützenheide: trotz Gesamtkosten von 670.000 DM brauchen
keine Mitgliedsbeiträge zur Schuldentilgung eingesetzt werden. Die
Gastronomie in der großzügig eingerichteten Gastwirtschaft übernehmen Adolf
Eudenbach und Frau. |
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Ein
Regimentsappell zum Jahresausklang am 30.11. bringt noch ein paar
Neubesetzungen auf Regimentsposten: Heinz Werner Mork wird Major und
Kommandeur des 1. Bataillons, die Führung der 1. Kompanie übernimmt an seiner
Stelle Franz Harringhaus. Zum Major und Kommandeur des 2. Bataillons wird
Albert Höpner ernannt, seine Nachfolge als Hauptmann der 4. Kompanie tritt
Walter Herkendell an. |
1985 |
Die
Generalversammlung wählt Brigitte Schultebraucks zur 1. Geschäftsführerin.
Erwin Klus wird für seine Verdienste um die Großveranstaltungen, Ulrich Beier
wegen seiner Verdienste um den Umbau der Schützenheide mit der goldenen
Vereinsnadel ausgezeichnet. In der Schützenheide eröffnet unter schattigen
Bäumen ein Biergarten. |
1986 |
Die
Generalversammlung bestimmt Albert Höpner zum Liegenschaftsverwalter.
Brigitte Schultebraucks übernimmt die Leitung der Frauengruppe der 2.
Kompanie. Das Schützenfest wird für die Zeit vom 30.05. bis 02.06.
geplant. Wolfgang Freese tritt in die Redaktion der Festzeitschrift ein. Er
bringt vereinsgeschichtliche Beiträge. Der in einer im Stadtarchiv
wiederentdeckten Urkunde aus dem Gründungsjahr 1820 genannte Oberst Julius
Ohswaldt wird Taufpate für den Königsadler des Jahres. Ihn erlegt nach zähem
Wettkampf Hans-Joachim Caspari (1950-2018). Mit seiner Frau Barbara an der
Seite bilden sie ein Königspaar mit Herz und Charme. Vorläufig zum letzten
Male steht in der Stadt ein Festzelt (am Postpark). In
diesem Jahr weihen die Schützen im Gesellschaftszimmer der Schützenheide
einen Erinnerungsschrank ein, in dem Fotos der Erinnerungsplaketten der
Königskette oder der gewesenen Königspaare ihren Ehrenplatz finden. Die Idee
dazu hatte Erwin Klus, Ausführung Karl Heinz Blaschke (Holzarbeiten) und
Hermann Gerdes (Bemalung). Der 20. September sieht die Kamener Schützen in
der Schützenheide als Gastgeber des ersten neu eingerichteten
Kreiskönigsschießens von WSB-Schützenvereinen
aus dem Kreis Unna. |
1987 |
Am
1. Januar zählt der Verein 336 Mitglieder. Außer dem traditionellen Biwak mit
Kinderschützenfest wird der Königsball gefeiert. Bemerkenswert:
Teilnahme am Europaschützenfest in Lippstadt, bei dem auch die Sportschützen
beachtliche Erfolge erzielen. Seit
November erleichtert eine Lautsprecheranlage in der Schützenheide den Ablauf
von Veranstaltungen. |
1988 |
Nach Jahren der Stagnation und Bedeutungslosigkeit
beginnt sich die Jugendgruppe zu konsolidieren, Marlies Meuser übernimmt bis
1991 die Leitung. Ein
neuer Fahnenschrank wird seiner Bestimmung übergeben. Ausführung der
Holzarbeiten Karl Heinz Blaschke, Bemalung Franz Pusch. Wechsel
in Kompaniespitzen: Karl-Heinz Möcking leitet nun die 4., Jochen
Schultebraucks die 2. Kompanie. Königin Barbara Caspari stiftet ein neues
Königinnendiadem. Das
Schützenfest findet wieder an 2 Wochenenden statt (27.05. bis 05.06.). Der
Adler "Sindbad" (Funkername des Königs Hans-Joachim Caspari) ist
das begehrte Ziel der Schützen. König wird Dirk Ebbinghaus, seine Frau Gabi
die Königin, ein Königspaar aus der traditionsreichsten Familie des Kamener
Vereins. Zu
Ehren des alten und neuen Königspaares findet ein Königinnenkonzert mit der
Trachtenkapelle Harmonie aus Oberachern im Schwarzwald statt, das begeistert
aufgenommen wird. 100 Kamener Senioren sind speziell zu dem Konzert
eingeladen. Höhepunkt ist der große Festabend in der Sporthalle unter dem
Motto "Vom Schwarzwald bis zur Waterkant", bei dem die
Trachtenkapelle Waldulm (Schwarzwald) und das Stimmungssängerduo Klaus &
Klaus mitwirken. |
1989 |
Die
Generalversammlung überträgt Ralf Becker das Amt des 1. Koordinators. Werner
Rolff übernimmt als Major die Führung des 1. Bataillons. Im Oktober wird 1.
Vorsitzender Gerd Muermann mit dem Ehrenkreuz in Bronze des Deutschen
Schützenbundes ausgezeichnet. |
1990 |
Albert
Höpner wird von der Generalversammlung zum 2. Vorsitzenden gewählt. Er tritt
die Nachfolge von Franz Willeke an, der dieses Amt lange Jahre innehatte.
Peter Hollendung tritt in die Redaktion der Festzeitschrift ein, sein Part
ist die redaktionelle Arbeit und die graphische Gestaltung (bis 2002). |
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Wieder
wird das Schützenfest an 2 Wochenenden gefeiert (18.05. - 28.05.).
Königsadler des Festes erhält den Doppelnamen "Karl-Gustav".
Großvater Karl und Vater Gustav der amtierenden Majestät trugen vor 50 bzw.
25 Jahren die Königswürde. Bei diesem Fest gelangt schließlich Werner Rolff
zu Königsehren, der seine Frau Edeltraud zur Königin wählt, das Königspaar
aus Kamens 5. Viertel. Auch
dieses Mal klingt es schwarzwälderisch: 2 Trachtenkapellen sorgen für
musikalischen Genuß. Das Königinnenkonzert mit den Schwarzwäldern im Festzelt
in der Schützenheide begeistert die Zuhörer. Beim großen Festabend in der
Sporthalle tritt der Musikstar Tony Marshall auf. Der Kehraus des Festes wird
von Erwin Klus als Dorfabend im Grünen inszeniert und findet viel Beifall.
Mit dabei die "Heartbreakers", eine stadtbekannte Kamener Band. |
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Wachwechsel
in der 1. Kompanie: Robert Miebs wird neuer Kompanieführer. |
Hohe
Auszeichnung für Oberst Gustav Ebbinghaus, er erhält das Ehrenschild des WSB. |
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1991 |
Der
Verein zählt 301 Mitglieder. Die
Jugendgruppe wählt Ralf Weber zu ihrem Leiter (bis 1993). Die
Satzung wird überarbeitet, das Amt
des Koordinators entfällt. Die Generalversammlung nimmt am 01.03. die
Änderungen an. |
Helmut
Schultze wird mit der Führung der 3. Kompanie beauftragt. Ralf Weber wird zum 1. Jugendleiter
gewählt (bis 1993). König Werner Rolff schlägt im Mai dem Verein die
Einführung eines Ärmelwappens mit dem Vereins-Logo für die Schützenröcke vor.
Ein Musterentwurf wird im Februar 1992 einstimmig angenommen. Die Lieferung
ist für die Generalversammlung 1992 vorgesehen. |
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1992 |
Die
Generalversammlung wählt Hans-Joachim Caspari zum 1. Schatzmeister. Zur
Feier des Schützenfestes geht man wieder zur alten Regelung zurück: nur 1
Wochenende (19. - 22.06.). Den Vogel „Julius" (Namensgeber ist Julius
Rolff, Großvater des Königs und aktiver Schütze) erlegt Peter Hollendung.
Königin an seiner Seite wird Rosi Gehrmann. Der passionierte Seemann und
Schütze und die engagierte Sportschützin bilden ein ideales Königspaar. Der
frisch gewählte neue Bürgermeister Kamens, Manfred Erdtmann, übernimmt die
Proklamation der neuen Majestäten. Ort der Festlichkeiten ist die neuerbaute
Stadthalle am neuen Rathaus. Königin
Rosi stiftet in ihrer Amtszeit eine neue Königinnenschärpe. Im Juli empfangen die Kamener Schützen Gäste vom
Bürgerverein aus Kamens Partnerstadt Unkel mit einem Preisschießen. |
1993 |
Am
1. Januar gehören 283 Mitglieder dem Verein an. |
Die
Sportschützen wählen Christian Langhorst zum 1. Sportleiter. Klaus
Gube übernimmt den Vorsitz des Festausschusses (bis 2004, nach dem Fest wird
der Festausschuß aufgelöst). Durch Vertrag mit der Stadt Kamen erwirbt der
Verein ab 17.03. das restliche Grundstück der Schützenheide. Am
24.09. stirbt der 1. Vorsitzende Gerd Muermann (geb. 1927), seit 1976 im Amt. Das Ableben dieses über die
Vereinsgrenzen hinaus beliebten und geachteten Schützen hinterläßt eine große
Lücke. |
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1994 |
Nach
langer Dienstzeit legt Oberst Gustav Ebbinghaus sein Amt nieder. Am 07.01.
ernennt der amtierende König Peter Hollendung auf einem Regimentsappell den
bisherigen stellvertretenden Oberst Heinrich Bachmann zum neuen Oberst.
Gustav Ebbinghaus wird wegen seiner Verdienste und seines treuen Einsatzes
zum Ehrenoberst ernannt. |
Am
25.02. wählt die Generalversammlung Albert Höpner zum neuen 1. Vorsitzenden
als Nachfolger für den verstorbenen Gerd Muermann. Neuer 2. Vorsitzender wird
Dieter Grundmann. Die Jugendgruppe
gibt bekannt, daß sie Andreas Juhlke zum neuen 1. Jugendleiter gewählt hat
(Nachfolger von Ralf Weber). Im April übernimmt Major Klaus Dönecke das
Kommando über das 2. Bataillon von Albert Höpner. Er wird dessen letzter
Kommandeur sein. |
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Der
Königsadler des Jahres erhält bei der Taufe den Namen "Jakob" (nach
dem Vater des Königs). Das Schützenfest findet vom 03. bis 06.06. statt. Vor
dem Zapfenstreich am 03.06. wird vor dem angetretenen Regiment Egon Pöhler
als 8. Träger die Vereinsmedaille "Kömscher Bleier" von Oberst
Heinrich Bachmann verliehen. Egon Pöhler hat sich u.a. als Vorsitzender des
Heimat- und Verkehrsvereins und als Vorsitzender des Oratorienchores der
Stadt Kamen bleibende Verdienste um das gesellschaftliche Leben in der Stadt
erworben. Während des Vogelschießens
begeistert Siegfried Zapf die Zuschauer als „Reporter von Radio Blau-Weiß“
mit der packenden Kommentierung der Endphase im Ringen um die Königswürde.
Auch bei folgenden Festen ertönt seine Reporterstimme. |
Das
Vogelschießen entscheidet Joachim Schultebraucks für sich. Mit seiner Frau
Brigitte repräsentiert auch wieder ein aktives Schützenkönigspaar den Verein. Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte erringt mit Simone
Schluckebier eine Frau eine der Insignien des Vogels, den Reichsapfel. |
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Kamener
Schützen nehmen erfolgreich am Schießwettbewerb auf dem Europa-Schützenfest
in Medebach teil. Die Luftgewehrmannschaft erringt den 3., die
Luftpistolenmannschaft den 5. Platz. Im
Herbst endet vorläufig die alte Tradition, daß jede Kompanie selbständig den
Schlußappell als Abschluß des Schützenfestjahres begeht. Erstmals finden sich
alle 4 Kompanien zu einem großen rauschenden Fest zusammen. Am 24. September ist die Schützenheide
Schauplatz der Fahnenweihe und des 1. Vogelschießens der neugegründeten
Märker Schützengemeinschaft aus Aplerbeck; mit der MSG verbindet das
Schützenregiment Kamen seitdem eine tiefe Freundschaft. |
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Der
Festausschuß unter dem Vorsitz von Klaus Gube beginnt mit den Vorbereitungen
zum 175jährigen Jubiläumsfest. |
1995 |
Jahr
des 175jährigen Jubiläums. Der Verein hat z. Z. 290 Mitglieder. Karl
Heinz Blaschke übernimmt kommissarisch die Führung der 1.Kompanie. Klaus
Gube wird im März von der Generalversammlung als Pressewart gewählt. Er folgt
Gerd Schirrmeister nach. Zum
Jubiläum gibt der Verein ein vielbeachtetes Festbuch heraus mit einer
Vereinschronik (Wolfgang Freese), aktuellen Beiträgen (Gerd Schirrmeister)
und einem Abriß der Stadtgeschichte (Stadtarchivar Hans-Jürgen Kistner). Die
Gestaltung des Buches übernimmt Peter Hollendung. Außerdem wird ein
Festabzeichen geprägt. Am
15. Juni veranstalten alle 4 Kompanien einen gemeinsamen Frühschoppen. Die
Jubiläumsfeierlichkeiten finden vom 8.-10. September statt. Sie werden mit
einem Festakt in der Kamener Stadthalle eröffnet, an dem etwa 500 Gäste
teilnehmen. Der Schirmherr, Bürgermeister Manfred Erdtmann, lobt, daß die
Vereinsarbeit zur Lebensqualität und Attraktivität der Stadt Kamen beiträgt.
Der Präsident des Westfälischen Schützenbundes, Walter Ungemach, nennt in
seiner Laudatio 3 Säulen des Vereinslebens der Kamener Schützen:
Traditionspflege, Schießsport und Jugendarbeit. Er ehrt den Verein mit der
Ehrenplakette des WSB. Die Musikschule der Stadt Kamen sorgt für eine
stimmungsvolle musikalische Umrahmung der Feierstunde. Am
9. September findet ein Volkskönigsschießen statt, bei dem auch
Nichtvereinsmitglieder beiderlei Geschlechts teilnehmen können. Silvia
Becker, junge Schützin von der befreundeten Märker Schützengemeinschaft aus
Dortmund-Aplerbeck, erlegt den Königsvogel „Gerd“ (Pate: der verstorbene 1.
Vorsitzende Gerd Muermann). Den
Abschluß des Festprogramms bildet am 10.09. ein Jazz-Frühschoppen der Classic
Jazz Company in der Schützenheide. Ein
Höhepunkt im Jubeljahr: der Königsball in der Stadthalle am 30. September.
Dabei ernennt Oberst Heinrich Bachmann Karl Heinz Möcking zu seinem
Stellvertreter. Große
Ehre: Bundespräsident Roman Herzog verleiht dem Schützenverein Kamen von 1820
e.V. die Sportplakette des Bundespräsidenten für die über 100jährige Pflege
und Entwicklung des Schießsports in der Vereinsgeschichte. Bürgermeister
Manfred Erdtmann überreicht die Auszeichnung am 22. November im Rathaus. Im
Oktober nimmt das Regiment am Westfälischen Schützentag in Lünen teil. Erstmals
in der Vereinsgeschichte wird mit Simone Schluckebier (1. Kompanie) ein
weiblicher Kompaniefeldwebel gewählt. |
1996 |
Holger
Thielsch wird 1.Sportleiter. Wieder
Schützenfestjahr. Die scheidenden Majestäten wählen Sohn Kai zum Paten des
Schützenvogels. Vom 7. bis 10.06. wird das Fest gefeiert. 9. Träger des
„Kömschen Bleiers“ wird Bürgermeister Manfred Erdtmann für seine Verdienste
im jetzigen Amt und zuvor als Kulturausschußvorsitzender. Der WSB ehrt Albert
Höpner mit der „Kölner Medaille“ für sein erfolgreiches aktives Wirken für
die Schützensache. Das Vogelschießen entscheidet der Getränkegroßhändler
Heinz Dieter Grundmann für sich. Gemeinsam mit Ehefrau Elke erhält der Verein
wiederum ein engagiertes Königspaar. Der
Verein nimmt am Europa-Schützenfest im niederländischen Haaksbergen teil. Bei
den Schießwettbewerben erringt die Mannschaft einen 1. Platz und in den
Einzelwertungen einen 1. (Christiane Latzke) und einen 2. Platz (Christian Freese). Die
Führung der 4.Kompanie geht von Karl Heinz Möcking wieder auf Walter
Herkendell über. Seit September führt Oliver Schütz kommissarisch
die Jugendgruppe. Am
2. Oktober übergibt Oberst Heinrich Bachmann auf einem Regimentsappell die
Regimentsführung an Karl Heinz Möcking. Dieser ernennt Joachim Schultebraucks
zum Major und zu seinem Stellvertreter. Ab
Oktober leitet Franz Meuser kommissarisch die Sportschützengruppe. |
1997 |
Die
1. Kompanie beruft Karl Heinz Blaschke zu ihrem Hauptmann. Franz
Meuser übernimmt die Leitung der Sportschützengruppe (Wahl). Die
Sportschützen stiften den Gerd-Muermann-Gedächtnis-Pokal. Die Jugendgruppe
erhält mit Holger Thielsch einen neuen 1. Jugendleiter. Auf
der Generalversammlung Ende Februar stellt König Dieter Grundmann eine neue
kleine Königskette vor, die er mit Rudi Wegner entworfen hat. Sie ersetzt die
kleine Kette, die König Gustav Ebbinghaus 1965 gestiftet hatte. Der
Platz auf dem Außengelände der Schützenheide wird so umgestaltet, daß auf ihm
1998 die Polonaise am Festsonntag stattfinden kann. Erfolgreiches
Jahr für die behinderte Sportschützin Christiane Latzke: 2 mal Deutsche
Meisterin. Bürgermeister Erdtmann ehrt sie mit der Sportplakette der Stadt
Kamen. Außerdem wird sie zur Sportlerin des Jahres 1996 der Stadt Kamen
gewählt. Lothar
Heinrichsmeyer erhält beim Schützentag in Emsdetten die Ehrenmitgliedschaft
im WSB-Präsidium. |
1998 |
Als
erstes Mitglied des Schützenvereins Kamen wird Wolfgang Freese am 16. Mai
beim Vogelschießen in Methler König des WSB-Schützenkreises Unna-Kamen. Schützenkönigsehren
gewinnt beim „nassen“ Fest vom 5. bis 8. Juni Bruno Lanowski („Regenkönig”).
Er schießt „Albatros“ ab, den Namen hatte zuvor Königin Elke Grundmann dem
diesjährigen Königsvogel gegeben. Er sollte den Verein symbolisch sicher ins
neue Jahrtausend befördern. An Brunos Seite regiert seine Frau Anneliese. Vor
dem Vogelschießen war Johannes Beule, Pfarrer der katholischen Gemeinde
Kamen, als 10. Bürger mit dem „Kömschen Bleier“ dekoriert worden. Er hat sich
um seine Gemeinde, die Schützen und die Ökumene in Kamen verdient gemacht.
Beim Fest spielten Schwarzwälder Musikanten aus Oberachern auf. Der Festzug
fällt wegen Regens aus. Werner
Mast übernimmt von Walter Herkendell die Führung der 4. Kompanie (bis Ende
2006, er ist deren letzter Hauptmann). Wieder
Erfolge für Christiane Latzke, u.a. Weltmeister- und Vizeweltmeisterin, 2 mal
Deutsche Meisterin. In Kamen wird sie zum zweiten Mal Sportlerin des Jahres
(für 1997). |
1999 |
Der
Verein führt am Jahresanfang 318 Mitglieder. Die
1.Kompanie erhält einen neuen Chef: Peter Hollendung folgt am 5. Februar Karl
Heinz Blaschke nach. Führungswechsel
im Verein, die Generalversammlung wählt am 26.02. Dieter Grundmann zum 1.
Vorsitzenden. Sein Vorgänger Albert Höpner wird Ehrenvorsitzender und wird
für seine außergewöhnlichen Verdienste mit dem WSB-Orden „Westfalenstern an
der lippischen Rose“ geehrt, er ist damit in Kamen der 1.Träger dieser hohen
Auszeichnung. Noch eine Ehrung für ihn: Auf dem Königsball am 9. Oktober
zeichnet ihn der WSB mit der Silbernen Präsidentenplakette aus. Das
Jahr der Katastrophe: am 25. November brennt das Schützen- und Heimathaus bis
auf die Grundmauern nieder. Schon 5 Tage später beschließt der Vorstand den
Wiederaufbau. Im Herbst bildet der Vorstand dazu einen Bauausschuß. Ihm
gehören an: Dieter Grundmann, Albert Höpner, Brigitte Schultebraucks,
Hans-Josef Wolter, Hans-Joachim Caspari und Siegfried Zapf. |
2000 |
25.01.
Wechsel in der Leitung der Sportschützengruppe. Franz Josef Meuser übergibt
an Andreas Steinsiek. Beim
Gala-Appell vor dem Schützenfest zeichnet der WSB am 24. Mai Ehrenoberst
Heinrich Bachmann mit der Kölner Medaille und Ehrenoberst Gustav Ebbinghaus
mit dem Ehrenzeichen in Gold aus (WSB-Ehrenzeichen in Gold und Silber werden
erst seit 1996 verliehen). Dem langjährigen Pressewart und Redakteur der
Festhefte Gerd Schirrmeister wird für seinen Einsatz mit einer Ehrenurkunde
gedankt. Neuer Träger des Kömschen Bleiers ist seit dem Zapfenstreich-Abend
(26.05.) der engagierte Pädagoge Willy Groß. Den
Vogel des Festes hatte Königin Anneliese Lanowski symbolhaft für den
Wiederaufbau der Schützenheide „Phönix“ getauft. Ihn erlegt am 27. Mai bei
kalter, stürmischer Witterung Ferdinand Potocki („Sturmkönig“), der mit
Ehefrau Helga zum neuen Königspaar proklamiert wird. Erstmals in der
Vereinsgeschichte gibt es mit Heike Ross eine Kronprinzessin. Sonnenschein, Sturm und Regen
begleiten den Festsonntag. Die Polonaise fällt aus. Als
Stamm-Verein des letzten Kreiskönigs richtet der Verein das diesjährige
Kreiskönigsschießen am 16. September in der Schützenheide aus. Neuer
Kreiskönig wird Friedrich Deifuß vom SV Methler. Im
November beginnen die Ausschachtungsarbeiten für den Neubau des Schützen- und
Heimathauses. Wegen Grundwasseranfalls ist erhöhter Aufwand im Kellergeschoß
nötig. Wieder
ein Erfolgsjahr für Christiane Latzke: Sie erringt eine Silbermedaille bei
den Paralympics in Sydney. Bei ihrer Rückkehr am 1. November wird sie auf dem
Markt von ihren Schützen und der Bevölkerung mit großem Applaus empfangen und
gefeiert. |
2001 |
Die
Bürgermeister Manfred Erdtmann von Kamen und Roland Schäfer von Bergkamen und
1. Vorsitzender Dieter Grundmann setzen gemeinsam am 8. Februar bei der
Grundsteinlegung in der Schützenheide eine Urne samt einer Urkunde und einem
Exemplar des Chronik-Heftes von 1995 in das Mauerwerk ein. Schon am 12. April
wird das Richtfest gefeiert. Am 6. Dezember übergeben die beiden Architekten
Dieter Asche und Dieter Rummeld den Schlüssel des neuen Schützen- und
Heimathauses dem 1. Vorsitzenden, der dann dem neuen Pächter- und
Wirte-Ehepaar Nowak und Dragana Plavšić den Betrieb übergibt. Die
Jugendgruppe wählt im Februar eine neue Leitung: Marlies Meuser löst den 1.
Jugendleiter Holger Thielsch ab. Die
2. Kompanie wählt einen neuen Kompanieführer. Jochen Schultebraucks übergibt
sein Amt an Hauptmann Klaus Gube. Wolfgang Freese übernimmt von K. Gube die
Aufgabe des Pressewarts. Auf
dem Kreisdelegiertentag in Barop zeichnet WSB-Vizepräsident Klaus Stallmann
den Chronisten Wolfgang Freese mit dem WSB-Ehrenschild aus. Die
4. Kompanie gerät in die Schlagzeilen. Bei ihrem Oktoberfest-Vogelschießen
wird das erste Mitglied türkischer Abstammung Zülküf („Zülle“) Sönmez
Kompaniekönig. 2001
wieder ein Christiane-Latzke-Jahr. Bundespräsident Johannes Rau verleiht ihr
die höchste staatliche Sportauszeichnung, das Silberne Lorbeerblatt. Sie
erringt wieder deutsche und Europa-Meistertitel. Am
Jahresende hat der Verein 301 Mitglieder. |
2002 |
Die
Schützenheide ist wieder komplett: Am 5. Januar wird das Schützen- und Heimathaus
mit einem Tag der offenen Tür der Öffentlichkeit vorgestellt und alle Anlagen
zur Nutzung freigegeben. Darunter sind 12 Schießbahnen nach DSB-Anforderungen
und 5 Bundeskegelbahnen, beide Anlagen sind mit vollelektronischen
Auswertesystemen ausgestattet. Im
Januar übernimmt Christian Langhorst von Andreas Steinsiek wieder die Leitung
der Sportschützengruppe. Heike
Ross leitet kommissarisch die Jugendgruppe, sie löst Marlies Meuser ab. Beim
Abschiedsappell wird am 11. Mai die vom scheidenden Königspaar gestiftete
neue Königsbildergalerie feierlich enthüllt. Christian Langhorst und Wolfgang
Freese hatten diese zuvor neu recherchiert und ergänzt. Der
Gala-Appell am 29. Mai eröffnet intern das Schützenfest. Dabei wird Franz
Pusch mit der Kölner Medaille des WSB geehrt, und Siegfried Zapf erhält für
seine langjährige Vorstandsarbeit das WSB-Ehrenzeichen in Silber. Vor dem
Vogelschießen am 01.06. wird mit Thea von Barany erstmals eine Frau mit dem
Kömschen Bleier ausgezeichnet. Damit würdigt der Verein ihre jahrzehntelange,
ehrenamtliche Seniorenarbeit. Der Vogel „Heinrich“ (Pate ist Ehrenoberst
Heinrich Bachmann) fällt dem Sohn des Paten zum Opfer. Norbert und Marianne
(Mary) Bachmann sind das neue Majestätenpaar. Die
Frauengruppe der 2. Kompanie feiert ihr 40jähriges Bestehen. Auf
dem Schützentag in Ennigerloh dekoriert WSB-Präsident Klaus Stallmann den 1.
Vorsitzenden Dieter Grundmann für herausragende Verdienste mit dem Ehrenkreuz
des Deutschen Schützenbundes in Bronze. Die
Ausnahmesportlerin des SV Kamen, Christiane Latzke, sammelt weiter
Weltmeistertitel. Mit 4 Goldmedaillen kehrt sie von der Weltmeisterschaft in
Südkorea heim und wird schon auf dem Flughafen in Frankfurt von einer
Abordnung gebührend empfangen. |
2003 |
Rainer
Eckmann übernimmt als letzter Hauptmann die Führung der 3. Kompanie. Die
Jugendgruppe wählt Heike Ross zur Leiterin. Am
14.04. zeichnet der Sozialverband Deutschland den Verein für
behindertengerechtes Bauen in der neuen Schützenheide mit einer Plakette aus. Drei
verdiente Mitglieder erhalten hohe WSB-Auszeichnungen: Werner Rolff und Theo
Wilking die Kölner Medaille, Klaus Gube das Ehrenschild. Die
Sportschützen begehen mit einer Feierstunde das 100jährige Jubiläum. Aus
diesem Anlaß wird der Heidepokal gestiftet, der regelmäßig ausgeschrieben und
ausgeschossen wird. Beim
Kinderschützenfest des Jahres erringt mit Katharina Knoblauch erstmals ein
Mädchen die Majestätenwürde. Am
28. September stirbt Ehrenoberst August Wilhelm Hofmeister. |
2004 |
Kai
Schultebraucks übernimmt das Amt des 1.Schatzmeisters, er wird auch zum 1.
Kassierer des Schützenkreises Unna-Kamen gewählt (kommissarisch bereits seit
2003, bis 2010). Eine
Änderung im Vereinsleben: Der Osterdämmerschoppen, den bisher die 4. Kompanie
ausrichtete, geht von nun an in die Regie des Regiments über. Letzter
Führungswechsel in der 1. Kompanie: Reiner Seidel löst Peter Hollendung ab. Christian
Freese tritt in die Festheft-Redaktion ein. Sein Arbeitsschwerpunkt ist
Layout, Titelseite, Bearbeitung der Werbung. Auch Christiane Latzke wirkt in
diesem Jahr mit. Am
1. Mai ist der Bürgerverein Unkel zu Gast, zu dessen Vergnügen ein
Vogelschießen stattfindet. Heinrich Richarz aus Unkel wird Maikönig. Zu
WSB-Ehren gelangt Brigitte Schultebraucks. In Anerkennung ihrer langjährigen
erfolgreichen Vereinsarbeit überreicht ihr WSB-Präsident Stallmann das
Silberne Ehrenzeichen. Der
Kronprinz von 2002, Klaus Gube, stiftet eine neue Kronprinzenkette. Die
Vogeltaufe für das Schützenfest findet nicht mehr in der Werkstatt des
Vogelbauers Karl Heinz Blaschke statt, sondern jetzt und zukünftig in der
Schießhalle der Schützenheide. Taufpate des Adlers „Manfred“ ist
Altbürgermeister und „Ehrenjungfrau“ der Frauengruppe Manfred Erdtmann. Beim
Gala-Appell wird Schießmeister Rudi Wegner mit der Kölner Medaille des WSB
ausgezeichnet. Der scheidende König Norbert Bachmann stiftet einen neuen
Pokal für den Königstrunk während der Proklamation. Änderung
im Festablauf: Nach der Kranzniederlegung am Donnerstag erklingt der Große
Zapfenstreich. Am Freitagabend, am 17. Juni, „bebt die Schützenheide“ bei
einer Musik- und Tanzparty. Vor dem Vogelschießen am nächsten Tag wird der
Stadtarchivar Hans-Jürgen Kistner mit dem Kömschen Bleier geehrt. Seine Hilfe
kam dem Vereinschronisten besonders bei der Rekonstruktion der
Vereinsgeschichte zugute. Den Adler „Manfred“ erlegt Hans-Josef Wolter,
Königin an seiner Seite wird Ehefrau Karin. Am
17. August stirbt Ehrenoberst Heinrich Bachmann. |
2005 |
Am
Jahresbeginn zählt der Verein 292 Mitglieder. Heike
Ross übergibt im Februar die Leitung der Jugendgruppe an die neu gewählte 1.
Jugendleiterin Manuela Szallnaß (seit Dezember 2007 Scholz). Der
Osterdämmerschoppen findet mit über 500 Besuchern einen starken Anklang. Beim
WSB-Bezirksdelegiertentag, den der SV Kamen in der Kamener Stadthalle
ausrichtet, wird Klaus Dönecke mit der Kölner Medaille, Oberst Karl Heinz
Möcking mit dem Ehrenzeichen in Silber und Jochen Schultebraucks mit dem
Ehrenschild dekoriert. Bei der vorausgegangenen Tagung des Bezirksvorstandes
hält Wolfgang Freese einen Vortrag über das Schützenwesen in Kamen, der viel
Interesse und Anerkennung findet. Im
September berät eine Mitgliederversammlung über Veränderungen im
Vereinsleben, die durch Struktur und Mitarbeitserfordernis der Mitglieder
notwendig werden. Es werden Ideen gesammelt. Das
Oktoberfest des Jahres leidet unter schwacher Beteiligung besonders der
Vereinsmitglieder. Erstmals findet eine gemeinsame Weihnachtsfeier aller 4
Kompanien in der Vereinsgaststätte der Schützenheide statt, eine würdige und
gelungene Feier. |
2006 |
Die
Generalversammlung am 3. März beschließt eine außerordentliche Versammlung
zur Entscheidung über die Vereinsneugliederung. Die findet am 10. November
statt und beschließt auf Grund einer Vorstandsvorlage die Auflösung der 2
Bataillone und 4 Kompanien. Auf
einem Kaffee- und Kuchen-Nachmittag der Frauen im Verein wird deren neue
Schützenkleidung vorgestellt. Ende
März wählen die Delegierten des Schützenkreises Unna-Kamen Hermann Szallnaß
zum 1. Kreisjugendleiter (bis 2008). Am
22. April werden die beiden restaurierten bzw. rekonstruierten Vereinsfahnen
von 1885 und 1891 mit einem Festakt unter Beteiligung der Geistlichen beider
christlichen Konfessionen und in Anwesenheit zahlreicher Fahnenabordnungen
befreundeter Vereine neu geweiht. König
Hans-Josef Wolter tauft den Königsvogel des Jahres auf den Namen Johannes zu
Ehren des verstorbenen katholischen Pfarrers und Trägers des „Kömschen
Bleiers“ Johannes Beule. Der Gala-Appell ist Anlaß für Ehrungen. Christiane
Latzke kann wieder 2 Gold- und eine Bronze-Medaille aufweisen, die sie bei
den Weltmeisterschaften der behinderten Sportschützen in der Schweiz erkämpft
hatte. Die Frauengruppe präsentiert sich im neuen „outfit“. Vor dem
Zapfenstreich wird am 10. August Werner Krüger für seine ehrenamtliche
Sozialarbeit mit dem „Kömschen Bleier“ ausgezeichnet. Der Vogel fällt am 12.
August durch einen gut gezielten Schuß von Klaus Gube. Er bewahrt das
Regiment vor einem Traditionsbruch durch die Verhinderung eines „Kaisers“
bzw. der ersten Schützenkönigin von eigener Hand, denn Rosi Gehrmann schießt
als erste Frau bis zum Schluß mit. Klaus Gube gesellt sich Ehefrau Astrid als
Mitregentin bei. Der
WSB ehrt Karl Heinz Blaschke, Heinz Habermann und Helmut Wittkugel für ihr
Lebenswerk als Schützen mit der Kölner Medaille. Zum
Jahresabschluß gibt es wieder eine Weihnachtsfeier für alle Mitglieder, eine
neue Tradition entwickelt sich. |
2007 |
Die
Neugestaltung des Vereinslebens nimmt zum Jahresbeginn Gestalt an. Die
Kompanien tagen zum letzten Mal. Zur Information der Mitglieder und zum
geselligen Beisammensein wird ab 25.Januar ein regelmäßiger Stammtisch
eingeführt (1 Mal pro Quartal). Die Organisation übernehmen Christian
Langhorst und Hans-Josef Wolter. Diese Neuerung findet reges Interesse. Am
4. August findet erstmalig ein Regimentsbiwak statt, das mit dem
Kinderschützenfest und der Ermittlung eines Tagesbiwakkönigspaares verbunden
wird. Tageskönig und Tageskönigin werden getrennt auf einer elektronischen
Schießanlage mit einem besonderen Modus bestimmt. Die Titel erringen
Anneliese Lanowski und Uli Helpenstein. Höhepunkt
des Jahres ist der glanzvolle Königsball am 27. Oktober, zu dem zahlreiche
Gäste und befreundete Vereine erscheinen. Die Freunde aus Unkel präsentieren
als Gastgeschenk einen schweren Basaltstein mit den aufgemalten Wappen von
Unkel und Kamen. Er findet in der Schießhalle seinen Platz. Ab
November baut die Sportschützengruppe eine neue Sparte Bogenschießen auf, die
von Gilbert Pöschke geleitet wird. Sie findet bald regen Zuspruch. Der
Verein präsentiert sich mit einer neuen, professionell gestalteten Homepage
im Internet. Ihr Schöpfer und Betreuer ist Christian Langhorst. |
2008 |
Die
Generalversammlung nimmt am 7. März die neue Satzung an. Danach gliedert sich
der Verein in Regiment, Sportschützengruppe und Jugendgruppe. Statt des
erweiterten Vorstandes wird ein Regimentsstab unter der Leitung des Obersts
eingerichtet, der für den Traditionsbereich zuständig ist. Seine Mitglieder,
auch der Oberst und sein Stellvertreter werden künftig von der
Generalversammlung gewählt. Auch der amtierende König ist Mitglied dieses
Gremiums. Die
Stammtischabende ziehen die Mitglieder magnetisch an: gute Unterhaltung und
Informationen aus erster Hand zeigen eine überraschend positive Wirkung. Zur
Stärkung des neuen Gemeinschaftsgefühls erstmals ein Ausflug für den ganzen
Verein: Am 12. April starten 2 Busse, an Bord 80 Schützenschwestern und
–brüder zur Besichtigung der Meyer-Werft nach Papenburg. Helle Begeisterung
über den Tag und die Idee. Anfang
Mai wird die Außenanlage der Bogenschützen offiziell ihrer Bestimmung
übergeben. Der
Text des Regimentsliedes wird den Neuerungen angepaßt (Wolfgang Freese). Christian
Langhorst teilt die schwere Königskette in 2 Einzelketten, die nur zur
Proklamation des jeweiligen neuen Königs zusammengefügt werden. Für festliche
Gelegenheiten trägt der König zukünftig nur die Teilkette mit den
Erinnerungsmedaillen ab 1970. Zum
letzten Mal baut der bisherige Vogelbauer Karl Heinz Blaschke den stolzen
Adler für das Schützenfest. Königin Astrid Gube tauft ihn zu Ehren des
verstorbenen Ehrenschildmalers und Texters des Regimentsliedes Franz Pusch
auf den Namen Franz. Beim
Gala-Appell am 30. Juli wird Franz-Josef Meuser mit dem WSB-Ehrenschild und
Helmut Schultze mit der Kölner Medaille geehrt. König Klaus Gube schmückt die
noch aktiven ehemaligen Könige mit einer Schützenkrawatte, auf der eine Krone
und die jeweilige Regentenzeit aufgestickt sind. Königin Astrid Gube zeigt
sich zum ersten Mal mit der von ihr gestifteten neuen Königinnenschärpe. Der
Tag des Vogelschießens ist der 2. August. Nach dem ökumenischen Gottesdienst
im Festzelt zeichnen Oberst Möcking und 1. Vorsitzender Grundmann den
stadtbekannten Polizei-Bezirksbeamten Bernhard Büscher mit dem Kömschen
Bleier aus. Die Schlußphase des Vogelschießens ist an Dramatik kaum zu
überbieten, weil der Rest von Vogel „Franz“ unerwarteterweise an einem Nagel
hängt, der nur zur Fixierung in den Holzkörper getrieben worden war. Den
Glücksschuß gibt schließlich Bernd Werner ab, der sich Ehefrau Ulla als
Königin zur Seite stellt. Höhepunkt
des Schlußappells am 22.11. ist die Übergabe der auf einen Schild montierten
Rekonstruktion des zerlegten Adlers „Franz“ an König Bernd Werner. Christian
Langhorst und seine Helfer ernten für die mühevolle Puzzle-Arbeit viel
Beifall. |
2009 |
Die
Frauen des Vereins ziehen am 28. und 29. März zum ersten Mal eine
Kleiderbörse auf. Dort können alle Kleider und Zubehörartikel, die
Schützendamen bei festlichen Anlässen benötigen, erworben werden. Die Aktion wird
ein überraschend guter Erfolg. Premiere:
Auf der Generalversammlung wird erstmals gemäß neuer Satzung der Oberst
gewählt. Die Einstimmigkeit der Wahl für den bisherigen Amtsinhaber Karl
Heinz Möcking ist ein überragender Vertrauensbeweis. Außerdem werden erstmals
auch Vereinsmeister im Bogenschießen geehrt. Die Sportschützengruppe ist seit
letztem Jahr von 58 auf 89 Mitglieder angewachsen. Besonders das
Bogenschießen findet weitere aktive Anhänger. Am
8. August findet wieder das Regimentsbiwak statt, auch wieder verbunden mit
dem Kinderschützenfest und der Ermittlung eines Tagesbiwakkönigspaares.
Tageskönig und Tageskönigin werden originell bestimmt, indem mit Pfeil und
Bogen verschiedenfarbige Luftballons zu „erlegen“ sind. Die Titel erringen
Walter Eckmann und die amtierende Regimentskönigin Ulla Werner. Zum
2. Mal startet ein Vereinsausflug. Das Westfälische Freilichtmuseum in
Detmold ist am 29. August das Ziel. Die historische bäuerliche Kultur und
eine Pferdeschau finden reges Interesse bei den Teilnehmern. Auch dieser
Ausflug bleibt in positiver Erinnerung. Höhepunkt
des Jahres ist der glanzvolle Königsball am 24. Oktober, zu dem zahlreiche
Gäste und befreundete Vereine erscheinen. Die starke Unkeler Delegation
überrascht mit 3 Königspaaren und der amtierenden Weinkönigin, die die Gäste
mit einer Unkeler Weinspezialität zum Probieren animiert. Die
Stammtischabende erfreuen sich wieder großer Beliebtheit. Am
3. Dezember stirbt Gerd Schirrmeister, lanjähriger Pressewart und Redakteur
unserer Festzeitschriften. |
2010 |
Die
2. Kleiderbörse der Schützenfrauen am 6. und 7. März ist wieder ein voller
Erfolg. Im
April wird das Mitglied unseres Vereins Jörg Hillenbach zum 1. Kassierer des
Schützenkreises Unna-Kamen gewählt (bis 2011), er ist Nachfolger von Kai
Schultebraucks. Auftakt
der Festlichkeiten zum bevorstehenden Schützenfest. Am 3. Juli tauft Königin
Ulla Werner den Vogel auf den Namen „Manni“. Sie ehrt damit den im letzten
Jahr gestorbenen Fahnenoffizier und Mitstreiter beim letzten Vogelschießen
Manfred Scholz. Vogelbauer ist Franz Schulz aus Bergkamen. Beim Taufakt sind
neben Bürgermeister Hermann Hupe auch die Bürgermeister aus Unkel, Gerd
Hausen, und der polnischen Partnerstadt Sulecin, Michail Deptuch anwesend. Gala-Appell
am 28.07.: Hohe Auszeichnungen des WSB. Christian Langhorst und Marlies
Meuser erhalten aus der Hand des Vorsitzenden des Bezirks Hellweg, Dieter
Schmiedel, das Ehrenschild des WSB für ihre langjährigen Verdienste um den
Schießsport. Erwin Klus wird mit der Kölner Medaille für seinen
schützenlebenslangen Einsatz für den Verein geehrt. Diese Medaille erhält
auch der altgediente Schütze Willi Emde, sie wird ihm während des
Vogelschießens überreicht. Ein
besonderer Glanzpunkt des Festes ist der Stargastabend am 30. Juli. Der Schlagerstar
Ireen Sheer begeistert die Schützen und andere Fans. Vor
Beginn des Vogelschießens am 31. Juli wird der Leiter des Evangelischen
Posaunenchors Kamen mit dem „Kömschen Bleier“ ausgezeichnet. Dann geht es
Vogel „Manni“ ans Gefieder. Aus dem spannenden Finale geht der erfolgreiche
Sportschütze und einer der engagiertesten Schützen des Vereins Christian
Langhorst als neuer König hervor. Gattin Gisela steht ihm als Königin in den
nächsten 2 Jahren zur Seite. Auf
der Gästeliste des Festes stehen die Schützenvereine aus Holzwickede,
Südkamen, Königsborn, Methler, Bergkamen, Overberge, Lünen, Weddinghofen und
Ostenfeldmark, die Märker Schützengemeinschaft aus Aplerbeck, der
Bürgerverein Unkel und der Knappenverein „Kameradschaftliche Eintracht“
Kamen. Im
Festzug am Sonntag marschiert zum dritten Mal nacheinander auch eine starke
meist jugendliche Abordnung des Schützenvereins Brochdorf in der Lüneburger
Heide mit. Zu dem Verein bestehen seit den 1980er Jahren freundschaftliche
Kontakte. Einmalig ist die Beteiligung des Königspaares und des Hofstaates
des Mendener Bürgerschützenvereins von 1604 am Festzug. Die Königin stammt
aus Kamen und hat den Mendener Schützenkönig des Jahres 2010 geheiratet. Auf
dem Schlußappell am 16.10. wird mit der Übergabe der auf einem Holzschild
befestigten Reste des Königsvogels „Manni“ an das neue Königspaar noch einmal
auf das glanzvolle Schützenfest zurückgeblickt. Die
4 Stammtischabende des Jahres verzeichnen wieder einen guten Besuch. Der
Stammtisch hat sich damit als sehr erfolgreiche Einrichtung dauerhaft
etabliert. Die traditionelle Weihnachtsfeier wird durch einen
winterdörflichen Weihnachtsmarkt in der Schießhalle ergänzt. |
2011 |
Der
Verein hat am Jahresbeginn 293 Mitglieder. In der Sportschützengruppe sind
zurzeit 136 von ihnen aktiv. Als
Nachfolger von Kai Schultebraucks wählt die Generalversammlung am 11.März
Jan-Henning Viol zum neuen 1. Schatzmeister. Am
29. April wählen die Delegierten des Schützenkreises Unna-Kamen Jan-Henning
Viol auch zum neuen 1. Kassierer des Schützenkreises Unna-Kamen. Das
schützenfestfreie Jahr ist das Jahr des Regimentsbiwaks, das am 27.08. wieder
mit dem Kinderschützenfest verbunden ist. Das Tagesbiwakskönigspaar wird
wieder mit Bogenschießen ermittelt. Der glückliche Sieger bei den Männern ist
dieses Mal Thorsten Bergmann, ein Gast vom Schützenverein Südkamen. Bei den
Damen hatte Simone Schluckebier die zielsicherste Hand. Höhepunkt
des diesjährigen Vereinslebens ist der glanzvolle Königsball, der am 22.
Oktober die Stadthalle zum Schauplatz hat. Der Ball ist auch Kulisse für drei
besondere Ehrungen des Westfälischen Schützenbundes, die der Vorsitzende des
Schützenkreises Unna-Kamen Kurt Erdmann vornimmt. Kai Schultebraucks erhält
das Ehrenschild für seine Arbeit im Vorstand des Schützenkreises. Brigitte
Schultebraucks wird für ihre schon über 25 Jahre währender Einsatz als
1,Geschäftsführerin des Vereins und die Leitung der Frauengruppe mit dem
Goldenen Ehrenzeichen dekoriert. 1.Vorsitzender Dieter Grundmann ist nun im
Besitz der Kölner Medaille, die sein langjähriges erfolgreiches Wirken
würdigt, insbesondere beim Wiederaufbau der 1999 abgebrannten Schützenheide. |
2012 |
Das
Schützenfestjahr startet mit der 3.Kleiderbörse. Der Erfolg des 3. und 4.März
übersteigt noch das Ergebnis von 2010. Der
Schießsport blüht: Am Jahresanfang betreiben ihn 154 Vereinsmitglieder aktiv. Mit
einem gut besuchten Osterdämmerschoppen wird am 7. April der Winter
ausgetrieben. Am
10.Mai stirbt Erwin Klus, der sich durch zahlreiche gut organisierte Feste
und als langjähriger Redakteur der Festzeitschriften um den Verein verdient
gemacht hat. Die
Frauengruppe feiert mit einem gelungenen Fest den 50sten Jahrestag ihrer
Gründung in der 2.Kompanie. Nach der Auflösung Kompanien wird die
Frauenarbeit nun auf Vereinsebene erfolgreich fortgeführt. Startschuß
zum Schützenfest: die Vogeltaufe am 14.Juli. Schützenbruder Werner Teschner
erwies sich als künstlerisch begabter Vogelbauer. Königin Gisela ehrt mit den
Taufnamen „Wilhelm Hubertus“ 2 treue Schützen, die mit dem Königspaar
besonders verbunden sind: Wilhelm Langhorst, Sportschütze und Vater des
Königs, und Hubert Andrys. Zudem hat Hubertus als Schutzpatron für Schützen
und Jäger noch eine herausgehobene Bedeutung. Ehrengast bei der Zeremonie ist
Kurt Erdmann, der 1.Vorsitzende des Schützenkreises Unna-Kamen. Die
„tollen“ Tage des Schützenfestes beginnen mit dem Gala-Appell, Anlaß für
besondere Ehrungen und Beförderungen. Hohe Auszeichnungen des Westfälischen
Schützenbundes überreicht Arnold Kottenstedde, Vorsitzender des WSB-Bezirks
Hellweg. Für seinen Einsatz im Traditionsbereich erhält Walter Eckmann das
silberne Ehrenzeichen, für das schützenlebenslange Engagement im Verein Ernst
Blachowski die Kölner Medaille. „Herausragende Verdienste um das
Schützenwesen“ waren Anlaß, den Chronisten Wolfgang Freese mit dem goldenen
Ehrenzeichen des WSB auszuzeichnen. Diesjährige
Attraktion der Schlagernacht im Festzelt ist als Stargast der
Popschlagersänger Michael Wendler. Die
Schützen und ihre Gäste sind begeistert. Am
Tag des Vogelschießens fällt ein überholtes Ritual: das frühmorgendliche
Wecken und das gemeinsame Frühstück. Im Festzug am Sonntag gibt es nur noch
für das Königspaar eine Kutsche. Vor
dem Beginn des Vogelschießens am 4. August gibt sich der Verein die Ehre,
Nis-Jürgen Bonde, den ehemaligen Leiter des Perthesheimes in Südkamen, für
sein herausragendes soziales Wirken mit der traditionsreichen Vereinsmedaille
„Kömscher Bleier“ zu dekorieren. Ende
der königlichen Männerdomäne im Schützenverein Kamen: 5 Schützen und eine
Schützin ringen im Finale um den Königsthron, und Marlies Meuser, erprobte
Sportschützin, triumphiert. Sie setzt den entscheidenden letzten Schuß auf
die Reste des Königsadlers und wird die erste Schützenkönigin der
Vereinsgeschichte. Folge: Ihr zur Seite steht mit Richard Paulisch, ebenfalls
erfolgreicher Schießsportler, auch der erste Prinzgemahl. Bedauerlicher Weise
gibt er bereits nach gut 3 Wochen aus gesundheitlichen Gründen diese Ehre
wieder auf. An seine Stelle tritt nun Franz-Josef Meuser, Ehemann der neuen
Königin und ebenfalls verdienter Sportschütze. Zum
zweiten Mal erringt mit dem Sportschützen Klaas Viebahn am 25. August ein
Mitglied unseres Vereins beim Vogelschießen in Methler die Würde des
Kreiskönigs des Schützenkreises Unna-Kamen. Beim Landeskönigsschießen am
13.10. in Stadtlohn belegt er einen hervorragenden sechsten Platz. Die
WSB-Bezirksdelegiertenversammlung am 08.09. in Methler bietet den geeigneten
Rahmen, verdiente Schützen
auszuzeichnen: Elmo Deuse (Erbauer der Vogelstange) und Peter
Hollendung (langjähriger Gestalter der Festzeitschrift) erhalten das
WSB-Ehrenzeichen in Silber, Richard Gartmann und Helmut Karpinski für ihr
langes aktives Wirken im Schützenverein die Kölner Medaille. Der
Schlußappell am 17. November setzt mit der Überreichung eines von Werner
Teschner gestalteten Ehrenschildes mit den Resten des Königsvogels an die
neue Königin einen würdigen Schlußpunkt unter ein herausragendes Jahr in der
Geschichte der Kamener Schützen. |
2013
Das Jahr beginnt mit einer traurigen
Nachricht. Gustav Ebbinghaus, einer der aktivsten und hochverdientesten darunter Schützenkönig 1963-1965 und
Oberst 1975-1994. Schon am 28. April folgt ihm Gattin Marianne, Im Januar übergibt Brigitte
Schultebraucks nach 27 Jahren die Leitung der Frauenarbeit im Verein an Edith Die Generalversammlung am 8. März
bringt einen umfangreichen Wachwechsel im Verein und Regiment. Zum Am 9. April stirbt Karl Heinz
Blaschke, von 1951 - 2008 Vogelbauer
des Vereins. Im April gibt der Vorstand Pläne
zur Erweiterung der schießsportlichen Anlage auf der Schützenheide bekannt. Das Seniorenheim Haus am Nordberg
in Bergkamen widmet einen Gemeinschaftsraum der Erinnerung an die alte Beim
Besuch einer Abordnung beim Vogelschießen des Bürgervereins Unkel werden
unsere Mitglieder Klaus Osthaus (er schoß den Vogel ab) und Claudia Heimbach
für 1 Jahr neues Königspaar. Die Unkeler freuen sich. Beim
Biwak am 7. September, das mit einem Kinderfest verbunden ist, wird beim
Bogenschießen Marvin Schluckebier Biwakkönig und Ulla Scholz Biwakkönigin. Premiere
beim glanzvollen Königsball am 19. Oktober in der Stadthalle. Die neue
Vereins- und Regimentsführung präsentiert mit Marlies Meuser zum ersten Mal
eine Schützenkönigin. Sie hütet nun den Ehrendegen. |
2014 Am 8. und 9. März findet die 4.Kleiderbörse
statt: wieder ein großer Erfolg.
Die Generalversammlung wählt am
15.03. Olaf Dunker als Nachfolger von Siegfried Zapf zum 1. Schriftführer.
Neuer 1. Sportleiter wird
Jan-Henning Viol, neuer 1. Schatzmeister Uwe Mill.
Die Umgestaltung des Heide-Geländes
findet im April ihren vorläufigen Abschluß. Beim Osterdämmerschoppen am
19.04. wird das Ergebnis, auch
mit der neuen Leichtbauhalle, der Öffentlichkeit vorgestellt
Auftakt zum Schützenfest: am 12.Juli
tauft Königin Marlies den Schützenvogel auf den Namen „Irmgard“, zu Ehren
von Irmgard Mielke, der
Gründerin der Frauengruppe der 2.Kompanie und Königin von 1965-1967. Der erste
weibliche Vogel in der
Geschichte unserer Vogeltaufen !
Das Schützenfest 2014 wird auf 2
Wochenenden aufgeteilt (23.-26.07. und 02.-03.08.).
Der Gala-Appell am 23.07. bietet
wieder Gelegenheit zu besonderen Ehrungen. Siegfried Zapf schmückt jetzt die
„Kölner Medaille“, er hat
gerade 30 Jahre als 1.Schriftführer des Vereins hinter sich. Erstmalig erhält
mit
Ehrenoberst Karl Heinz Möcking
ein Mitglied unseres Vereins das silberne Protektorabzeichen des Deutschen
Schützenbundes, überreicht
durch Arnold Kottenstedde, dem Vorsitzenden des WSB-Bezirks Hellweg. Möcking
war von 1996-2013 als Oberst
Garant für die lebendige Bewahrung der Kamener Schützentradition.
Abschied von einer alten Tradition,
aber überzeugende Neuerung: Der Zapfenstreich mit dem Fackelzug durch die
Stadt entfällt. Statt dessen findet er
am 25. Juli erstmalig auf dem Heidegelände mit einem Großaufgebot der
Kapelle Heiden aus dem
Münsterland und dem Spielmannszug Herne Süd statt: eine großartige,
unvergeßliche
Inszenierung! Auch das zuvor
aufgeführte Konzert unter dem Motto „Summer Night“ findet begeisterten Zuspruch
der Schützen und vieler Gäste.
Am gleichen Abend ehrt Oberst
Jochen Schultebraucks Ludger Töpfer, den ehemaligen Präsidenten des
Lions-Clubs Kamen- Westfalen
für sein soziales Wirken mit dem „Kömschen Bleier“.
Das Vogelschießen am 26.07.
entscheidet Klaas Viebahn, der derzeitige Meisterschütze des Vereins, für sich.
Zusammen mit Königin Corinna
Zyche geht eines der jüngsten Königspaare in die Vereinschronik ein. Auch
Corinna hat schießsportliche
Erfolge aufzuweisen.
Stargäste der Schlagernacht am
folgenden Wochenende sind Oliver Frank und Mickie Krause.
Zum 3. Mal richtet der
Schützenverein Kamen am 23.08. das Kreiskönigsschießen aus, neuer Kreisregent
ist
Marcus Prill vom SV Bergkamen.
Bei diesem Vogelschießen wird zum letzten Mal die 1984 errichtete Vogelstange
benutzt. Sie muß bei der
Umgestaltung des Schützenheidegeländes 2017 wegen neuerer
Sicherheitsbestimmungen
abgebaut werden.
Beim Schlußappell am 18.10.
wird eine weitere Aufwertung des sportlichen Schießens im Schützenverein Kamen
deutlich. König Klaas Viebahn stellt
die erfolgreiche belgische Sportschützin Jana de Quick vor, die die 1.
Luftgewehrmannschaft verstärken
wird.
Am 1. November findet in der
Schützenheide zum 20. Mal der Schießwettkampf der „Mannschaft“ der Kamener
Schützinnen mit der der Damen
der befreundeten Märker Schützengemeinschaft statt. Die Kamenerinnen werden
2. „Sieger“.
2015 Die Schützen bestimmen auf der
Generalversammlung am 6. März Klaas Viebahn zum neuen 1.Sportleiter. Der
Schießsport nimmt weiter einen
so beachtlichen Aufschwung, daß der Vorstand eine Neustrukturierung des
Sportbereiches plant.
Auf die Spuren der BVB-Stars begeben
sich die Schützen am 31.03. mit einer vom König Klaas Viebahn
organisierten und geführten
Besichtigungsfahrt nach Dortmund. Der Blick hinter die Kulissen hinterläßt
einen
nachhaltigen Eindruck.
Tiefe Trauer um einen
verdienten Schützen: Am 12.05. erlöst
der Tod unseren Ehrenvorsitzenden Albert Höpner
von unheilbarer Krankheit.
Albert Höpner hat während dreier Jahrzehnte das Vereinsleben maßgeblich geprägt
und
gestaltet, u.a. als
Schützenkönig von 1982-1984, als1.Vorsitzender 1994-1999 und als Erhalter der
Schützenheide.
Biwak und Kinderfest am 29.08.
Ein neues Konzept zur Ermittlung einer Biwak-Majestät (keine Trennung mehr
nach Geschlecht) findet großen Anklang. Das Vogelschießen kann
an diesem Tage nicht abgeschlossen werden.
Erst am 14.11. können die
letzten Aspiranten den Titel erstreiten: Nadine Grösche darf sich Biwakkönigin
nennen.
Beim Landeskönigsschießen am 10.10.
anläßlich des Westfälischen Schützentages in Erndtebrück schafft
König Klaas Viebahn einen
beachtlichen 3. Platz, ein Erfolg, den bisher kein Kamener Schützenkönig
aufweisen
konnte.
Ein wieder glanzvoller
Königsball beschließt am 17.10. den Reigen der großen Ereignisse des Jahres.
Besondere
Blickpunkte für die fast 500 Gäste:
Unser strahlendes Königspaar Klaas und Corinna und das vom König
eingeladene BVB-Maskottchen
Emma.
2016 Schon am 13.01. entreißt der Tod mit Werner
Rolff, Schützenkönig von 1990-1992, wieder ein verdientes Mitglied
unseren Reihen.
Am 5. und 6. März ist die Schießhalle
der Schützenheide wieder Schauplatz einer gutbesuchten Kleiderbörse.
Dabei präsentiert Königin
Corinna ein Traumkleid in Rot.
Die Generalversammlung beschließt am
11.03. mit einer neuen Sportordnung eine Satzungsänderung. Jetzt gibt
es statt einem 3 Sportleiter:
Klaas Viebahn (Gewehr), Markus Scholz (Pistole) und Detlef Schwerdtfeger
Bogen).
Zusammen mit den Trainern
bilden sie das Sportgremium, das die sportlichen Belange des Vereins lenkt.
Vom 4.-5. Juni findet in der
Schützenheide anläßlich des 25 Jahre bestehenden Bogenverbandes NRW ein
Jubiläumsturnier statt, das die
Mannschaft des SV Kamen mit deutlichem
Vorsprung gewinnt.
Anfang Juli stellt der 1.Vorsitzende Christian Langhorst der
Öffentlichkeit den detaillierten Plan zur Errichtung einer
Bogen- und Mehrzweckhalle in
der Schützenheide vor.
Start zum Höhepunkt des
Schützenjahres: Am 9. Juli tauft Königin Corinna den diesjährigen Königsvogel,
übrigens
ein ausgesprochen schönes
Exemplar seiner Gattung, auf den Namen „Uli-Leonhard“ in Erinnerung an den
Vater
des Königs und den Großvater
der Königin.
Die Aufteilung des Schützenfestes auf
2 Wochenenden hat sich bewährt, die Festtage liegen zwischen dem 27.07.
und dem 07.08.
Beim Gala-Appell am
27.07. dankt der WSB 4 Schützen für ihre Leistungen für Verein und
Schützenwesen mit der
Kölner Medaille: Klaus Gube,
Bruno Lanowski, Ferdinand Potocki und Hans-Josef Wolter.
Am 29.07. gibt es nach dem
Abendkonzert „Summer Night“ (wieder mit der Musikkapelle Heiden und dem
Spielmannszug Herne-Süd) eine
Überraschung : mit dem diesjährigen „Kömsche Bleier“ wird erstmals nicht eine
Einzelperson, sondern der
WSB-Schützenkreis Unna-Kamen geehrt. Anlaß ist dessen 50jähriges Bestehen.
Den Vorsitz übernahm damals
Lothar Heinrichsmeyer, Mitglied des SV Kamen. Der jeweilige Kreisvorsitzende
soll
in Zukunft diese Medaille
tragen. Erster Träger ist somit Kurt Erdmann, der den Vorsitz seit 2011
innehat. Ein
großartiger Zapfenstreich
beschloß den denkwürdigen Abend.
Der Königsschuß am 30.07. gelingt zielsicher
dem aktiven Schützen und Sportleiter Pistole Markus Scholz. Gattin
Manuela erhebt er zur
Mitregentin. Beide waren 1991 schon Kinderkönigspaar des Vereins.
Bei der Schlager-Oympiade am 6.
August bringen mehrere Stargäste, darunter Diana Sorbello und Jörg Bausch,
das Publikum im vollbesetzten
Zelt in Feierstimmung.
Das Schützenregiment nimmt am 14.
Oktober am Festzug anläßlich des Westfälischen Schützentages in Bad
Rothenfelde teil.
Am 1.November wird der
Gastronomiebetrieb der Schützenheide von der Familie Sascha und Marianne Djuric
übernommen.
Im Dezember wählt die Jugendgruppe
Stefan Grüter zu ihrem Leiter.
2017 Am 14.02. stirbt Rudi Wegner, der 36 Jahre
als Schießmeister die Vogelschießen geleitet hat.
Im März beginnen die
Erdarbeiten für den Bau der neuen Bogensporthalle. Am 8. August wird das
Richtfest
gefeiert. Dabei hält die
NRW-Heimatministerin Ina Scharrenbach eine Rede. Mit dem Königsball am 21.10.
wird die
Halle eingeweiht. Ihre ca. 650
m² stehen künftig als Mehrzeckhalle verschiedenen Nutzungen und Veranstaltungen
zur Verfügung.
Der Königsball bietet die
Gelegenheit für eine besondere Ehrung. Aus der Hand des WSB-Vizepräsidenten
Arnold
Kottenstedde erhält der
1.Vorsitzende Christian Langhorst das silberne Protektorabzeichen des Deutschen
Schützenbundes. Damit wird u.
a. seine außerordentliche Leistung bei der Planung und Realisierung des Baues
der neuen Bogensporthalle
gewürdigt.
Das diesjährige Regimentsbiwak,
verbunden mit dem Kinderfest steht am 17. Juni auf dem Programm. Das
Armbrustschießen auf ein Ziel
in Gestalt des Umrisses des Gebäudes der Schützenheide gewinnt Roman Skarjalis,
angehender
Restaurationsfachmann in der Vereinsgaststätte, er wird damit Biwakkönig.
Die festlich geschmückte
Bogensporthalle ist am 2. Dezember erstmals Schauplatz der vorweihnachtlichen Feier,
zu der auch der Nikolaus
erscheint.